Full text: Chemisch-technische Untersuchungsmethoden der Gross-Industrie, der Versuchsstationen und Handelslaboratorien (1. Band)

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Theerfarben. 
7. Oxalsäure. [COHO . COHO +2 H,O]... 
Schmilzt etwas über 100° im Krystallwasser. Löst sich in 15 Th. 
kaltem Wasser, viel leichter in heissem, ebenso in Weingeist. Wird die 
wasserfreie Säure vorsichtig, nicht über 150° erhitzt, so sublimirt sie un- 
zersetzt, bei raschem Erhitzen zerfällt sie in Kohlensäure, Kohlenoxyd, 
Ameisensäure und Wasser. Das Natriumsalz ist erheblich weniger löslich 
als das Kaliumsalz. Aus einer gesättigten Kochsalzlösung wird durch Oxal- 
säure das saure Natriumoxalat abgeschieden. ; 
Das Handelsproduet ist in der Regel ziemlich rein, und enthält höch- 
stens kleine Mengen der Alkali- oder Kalksalze, welche sich durch einen 
Aschengehalt verrathen. 
Für die Untersuchung ist das Titriren mit Normalalkalilauge die be- 
quemste und sicherste Methode. Auch durch Titration mit Chamäleon in 
schwefelsäurer Lösung lässt sich die Oxalsäure sehr scharf bestimmen 
(vergl. S. 103). Die Oxalsäure ‚wird in der Farbentechnik hauptsächlich 
bei der Darstellung der Rosolsäure und des Diphenylaminblaus verwandt. 
In der Färberei findet sie: öfters zur Herstellung‘ saurer Beizen Anwen- 
dung. Für letzteren Zweck, sowie für die Wiedergewinnung aus öbigen 
Processen, ist die von Franz aufgestellte Tabelle von Nutzen, welche das 
specifische Gewicht wässriger Oxalsäurelösungen bei einer Temperatur von 
15° angiebt. 
Speecifisches’ |. Gehalt an Specifisches Gehalt an 
Gew, bei 15° |C,H20,+2M O0 Gew, bei 15° |C,H; 0,+2H, 0 
1,0082 
0064 
1,0096 
[0128 
1,0160 
1,0182 
1.0204 
107 
‚0226 
„0248 
‚0271 
„0289 
„0309 
1.0320 
5 “Yo 
10 
a2 
12.6 - 
8. Jod. 
Das Jod kommt hauptsächlich in zwei Formen in den Handel. Das 
gewöhnliche rohe Jod bildet graphitartige graue Klumpen von krystallinischer 
Textur, das reinere resublimirte Jod graue glänzende Blättchen. Das Jod 
kommt in der Farbentechnik gegenwärtig nur noch ausnahmsweise zur 
Verwendung. 
Die vollkommene Flüchtigkeit, sowie die Löslichkeit in Alkohol und 
Jodkaliumlösung werden häufig als Merkmale der Reinheit angesehen, bieten 
jedoch keine. genügende Garantie, da das rohe Jod häufig Chlorjod, 
Jodeyan und andere flüchtige Verbindungen enthält. Bei den
	        
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