Full text: Chemisch-technische Untersuchungsmethoden der Gross-Industrie, der Versuchsstationen und Handelslaboratorien (1. Band)

Sonstige Rohproducte. 287 
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daher die quantitative Bestimmung seiner Bestandtheile von ausserordent- 
licher Wichtigkeit, Während sich der Gehalt einer Schwefelsäure von 
weniger als 66 % B. ziemlich genau aus dem specifischen Gewicht berechnen 
lässt, sind bei den anhydridhaltigen Säuren die Differenzen meist zu ge- 
ring, um scharfe Resultate zuzulassen. Zur genauen Feststellung des Ge- 
haltes ist daher die acidimetrische Titration das einzige sichere Mittel, und 
diese muss mit grosser Genauigkeit ausgeführt werden, wenn die Fehler 
nicht sehr. gross werden sollen. Die im Handel vorkommenden rauchenden 
Säuren werden meist nach dem Procentgehalt des neben Schwefelsäure- 
hydrat‘ vorhandenen Anhydrids verkauft. Man nennt z. B. eine Säure 
zwanzigprocentig, wenn sie neben 80 Theilen Schwefelsäurehydrat 20 Theile 
Schwefelsäureanhydrid enthält. 
Um den Gehalt der rauchenden Schwefelsäure zu bestimmen, 
wägt man nach Winkler!) etwa 10 ccm in einem mit Glasstopfen versehenen 
Fläschchen genau ab, giesst in dünnem Strahl in Wasser, füllt zu !/,1 auf 
und verbraucht für.die Titration 25 ccm. 
Sehr starke‘ Säuren, welche bei gewöhnlicher Temperatur fest sind, 
werden zuvor geschmolzen. Da derartige Producte meist auf Wasser heftig 
einwirken und beim KEingiessen derselben leicht Verluste durch Spritzen 
etc. stattfinden können, so ist es rathsam das Wägegläschen zuvor offen 
in ein bedecktes Becherglas zu stellen, auf dessen Boden sich etwas Wasser 
befindet. Nach etwa 12 Stunden wird die Säure soviel Wasser angezogen 
haben, dass sie sich ohne Gefahr weiter verdünnen lässt. 
Schneller und wohl auch bequemer kommt man zum Ziel, wenn man 
das Abwägen in einem dünnwandigen Glaskügelchen vornimmt,. wie solche 
in einem etwas kleineren Maassstabe für das Abwägen flüssiger Substanzen 
in der organischen Analyse dienen. Man bläst aus einem beliebigen Glas- 
rohr ein Kügelchen von etwa 1 ccm Capacität mit einer möglichst langen 
Capillare, und füllt dieses, nachdem es leer gewogen wurde, in üblicher 
Weise durch Anwärmen und Aufsaugenlässen. Man schmilzt die Capillare 
zu, wägt wieder und wirft es darauf in eine, etwas Wasser enthaltende 
starkwandige Stöpselflasche, in. der es schliesslich durch Schütteln zer- 
trümmert wird. Hat man 1—3g Säure abgewogen, so kann die ganze 
Menge zur Titration verbraucht werden. Man misst wie gewöhnlich mit 
Normallauge und berechnet zunächst die gesammte gefundene Säuremenge 
auf Schwefelsäureanhydrid. Subtrahirt man die gefundenen Anhydrid- 
procente von 100, so findet man das in der Säure vorhandene Hydrat- 
wasser. Dieses mit ES — 5,444 multiplicirt, ergiebt das vorhandene Schwefel- 
säurehydrat, und. Letzteres von 100 subtrahirt, den relativen Anhydridgehalt. 
1) C. Winkler, Chem. Industrie 1880. S. 194.
	        
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