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Theerfarben.
Alaunlösung behandelt und schliesslich in schwach saurem Bade aus-
gefärbt.
Darstellung. Das Wasserblau wird durch länger andauernde und
energischere Behandlung des Spritblaues mit concentrirter Schwefelsäure
dargestellt. Da die leicht löslichen Sulfosäuren aus der schwefelsauren
Lösung durch Wasser nur ‚unvollständig fällbar sind, wird diese meist mit
Kalk neutralisirt, wobei sich schwer lösliches Calciumsulfat ausscheidet,
während das Kalksalz der Sulfosäure in Lösung bleibt und aus dieser durch
Abdampfen gewonnen wird.
17. Diphenylaminblau.
Aus dem Diphenylamin wird ein blauer Farbstoff dargestellt, welcher
dem aus Rosanilin dargestellten Blau sehr ähnlich ist, sich vor diesem jedoch
durch eine viel reinere, grünstichige Nüance auszeichnet. Das Diphenyl-
aminblau lässt sich ebenso wie das Triphenylrosanilin in Sulfosäuren ver-
wandeln und kommt sowohl in der Form von Alkali- als auch von Wasser-
blau zur Verwendung.
Ueber die Zusammensetzung und Constitution des Diphenylaminblaus
ist noch nichts Sicheres bekannt, doch ist anzunehmen, dass es ein Tri-
phenylpararosanilin sei.
Darstellung. Diphenylamin wird mit Oxalsäure oder Chlorkohlen-
stoff erhitzt und der entstandene Farbstoff durch Abwaschen mit Alkohol
gereinigt.
18. Methylenblau. [C,H N; S]
Ist der einzige bis jetzt bekannte blaue Neutralfarbstoff. Das dem Pro-
duct zu Grunde liegende färbende Princip ist eine Base, welche gut charak-
terisirte Salze bildet. Das Chlorhydrat löst sich leicht mit blauer Farbe
in Wasser und wird daraus auf Zusatz von concentrirter Salzsäure in
Form von blauen kupferschillernden Blättchen gefällt. Kochsalz fällt es
nur schwierig. Das Chlorzinkdoppelsalz, welches den Hauptbestandtheil
des Handelsproductes bildet, krystallisirt aus verdünntem Alkohol in schönen,
kupferglänzenden Prismen. Es ist ebenfalls in Wasser leicht löslich und
wird daraus, namentlich bei Gegenwart von überschüssigem Chlorzink.
Jurch Kochsalz abgeschieden.
Das Methylenblau besitzt in Lösung eine reine, grünstichige blaue
Farbe. Verdünnte Säuren, sowie Ammoniak, verändern dieselbe nicht.
Natronlauge bewirkt in verdünntem Zustande eine blaue Fällung, bei An-
wendung von concentrirter Lauge ist diese schwach röthlich- violett ge-
färbt. Concentrirte Schwefelsäure löst den Farbstoff mit gelbgrüner, con-
centrirter Salzsäure mit schwach blaugrüner Farbe. Zusatz von Wasser