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Die Farbstoffe,
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säure bildet ein in kaltem Wasser leicht lösliches krystallinisches Natron-
salz. Schwefelsäure löst beide Sulfosäuren mit schön grüner Farbe, welche
beim Verdünnen mit Wasser durch Violett in Roth übergeht. Dabei tritt
schliesslich eine braune Fällung ein. Letztere Erscheinung unterscheidet die
Reaction von der sehr ähnlichen des Safranins.
Behandelt man eine schwach alkalische Lösung des Körpers mit Zink-
staub oder Natriumamalgam, so wird nur das Naphtol als Amidonaphtol
abgespalten, und es entsteht wieder Amidoazobenzolsulfosäure. Diese Reac-
tion gestattet, die Tetrazofarbstoffe leicht zu erkennen. Die Kalksalze
beider Sulfosäuren des Farbstoffes sind ganz unlöslich. Das Biebricher
Scharlach des Handels ist meist ein Gemenge der beiden Sulfosäuren, in wel-
;hem die Disulfosäure vorwiegt.
Der Farbstoff erzeugt auf Wolle und Seide im sauren Bade ein schönes
Roth, welches der reinen Cochenille sehr nahe kommt. Er übertrifft die
meisten rothen Azofarbstoffe an Färbekraft. In den Handel kommen
3 Marken: B, R und RR. Marke B ist der reine Farbstoff, während die
beiden Andern mit Orange II nüancirt sind.
Darstellung. Die Sulfosäuren des Amidoazobenzols werden in die
Diazoverbindungen verwandelt, und diese in alkalischer Lösung mit
8-Naphtol combinirt.
II. Crocein-Scharlach.
Unter obiger Bezeichnung kommt eine isomere Disulfosäure in den
Handel, welche durch Combination einer besonderen Monosulfosäure des
-Naphtols mit der Monosulfosäure des Diazoazobenzols dargestellt wird.
Das ß-Naphtol bildet nämlich zwei isomere Monosulfosäuren, von denen
die Natriumsalze, ähnlich wie bei den Disulfosäuren, sich durch die ver-
schiedene Löslichkeit in Spiritus unterscheiden. Für die Darstellung des
Crocein’s bedient man sich des spirituslöslichen Salzes. Das Natronsalz
des Croceins bildet ein scharlachrothes krystallinisches Pulver, welches
sich mit schön rother Farbe sehr leicht in Wasser löst. Durch Zusatz
von Salzsäure wird daraus die Säure (oder vielleicht ein saures Salz) in
Form fast schwarzer, grünschillernder Krystalle abgeschieden. Concentrirte
Schwefelsäure löst den Farbstoff mit blauer Farbe, welche beim Verdünnen
in Roth übergeht. .
Das Kalksalz bildet rothe, in heissem Wasser ziemlich leicht lösliche
Blättchen, Durch Alaun werden die Farbstofflösungen nicht gefällt. (Unter-
schiede vom Biebricher Scharlach.) Das Crocein erzeugt eine etwas gelb-
lichere Nüance als das Biebricher Scharlach und ist einer der schönsten
rothen Azofarbstoffe.
Aus dem Amidoazobenzol und seinen Homologen, sowie deren Sulfo-
säuren lässt sich durch Combination mit den verschiedenen Mona- und