20 Die analytischen Operationen der chemischen Grossindustrie, 
beispielsweise der Fall bei der Polarisation des mit Bleiessig gereinigten 
Zuckersaftes, welcher bei langsamem Filtriren sehr leicht gallertartig und 
hiermit zur Beobachtung im Polarisationsapparat ungeeignet wird. 
Die Kunst, ein richtiges Faltenfilter zu machen, will auch gelernt sein. 
In Belgien und Frankreich sah Verfasser in den Laboratorien allgemein 
fertig bezogene Faltenfilter!) im Gebrauch, welche ausgezeichnet filtriren und 
eine grosse Zeitersparniss für viele Fabriken (z. B. Zucker- und Dünger- 
fabriken) ermöglichen. Auch für die in der Fabrik selbst ausgeführten 
Proben der Fabriktitrirjungen sind solche fertige Faltenfilter sehr werth- 
voll, wenn die Proben Niederschläge enthalten, welche sich nicht rasch 
und vollständig durch Decantation von der Flüssigkeit trennen lassen. 
Wer die Kunst richtig zu filtriren versteht, wird in den allermeisten 
Fällen eine Wasserluftpumpe entbehren können. In der That findet man 
auch bei aller sonstigen guten. Ausstattung in den Fabriklaboratorien ver- 
Fig, 5 
Fig. 6 
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hältnissmässig selten einen solchen Filtrirapparat eingerichtet und noch 
seltener in Thätigkeit. 
Dagegen hat man verschiedene andere einfache Kunstgriffe und Vor- 
richtungen, um ein rascheres Filtriren herbeizuführen, Die einfachste und 
dabei allerbeste Vorrichtung besteht darin, dass man an die Trichterröhre 
mittelst Gummischlauches eine etwa 2 Decimeter lange Glasröhre anhängt. 
Dieser Röhre giebt man zuweilen auch eine Schleife, wie es Fig. 5. zeigt. 
Eine recht praktische und dabei einfache und billige Filtrirvorrichtung 
ist die sogen. amerikanische Wasserluftpumpe (Fig. 6), welche von Leybold’s 
Nachf. in Köln zu 3 M. geliefert wird. Dieselbe lässt sich in jedem 
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% Zu beziehen von Laurent, Paris-La-Villette, rue Mathis 11. 
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