30 Die analytischen. Operationen der chemischen Grossindustrie,
setzung haben, so nimmt man die Probe mit einem langen Glasrohr von
etwa ‚20 mm innerem Durchmesser, welches man in die Flüssigkeit senk-
recht hineintaucht. Indem man die obere Oeffnung mit dem Daumen
verschliesst und alsdann das Rohr wieder heraüuszieht, erhält man eine
Durchschnittsprobe von jeder Höhe der Flüssigkeit. Das Glasrohr ent-
spricht also dem für feste Materialien verwendeten Probestecher.
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Fig, 8
Vers
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Bet:
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Hat man aus einer sehr grossen Menge Flüssigkeit die Probe zu
nehmen (z. B. aus einem 10—15000 Kilo fassenden Cisternewaggon oder
aus einem 100—200000 Kilo fassenden grossen Sammelreservoir), so muss
man die Probenahme mit dem Glasrohre mehrere Mal wiederholen.
Was die Probenahme der flüssigen Zwischenproducte betrifft, so
sind an den betreffenden Apparaten Hähne oder Ventile angebracht. Durch
Oeffnen derselben kann man sich jederzeit und pro Tag beliebig oft Proben
holen. Beispielsweise schickt man jede Stunde oder halbe Stunde den
Probejungen in die Fabrik, um eine Flüssigkeitsprobe von einem Apparate
zu holen, falls es darauf ankommt, eine grössere Durchschnittsprobe zu
erhalten.
Will man jedoch eine Durchschnittsprobe haben, welche‘ aus einer
unendlichen Summe fortwährend ohne Unterlass genommener Einzelproben
besteht, so wendet man. die sogen. Tropfflaschen an. Es sind dies grosse,
circa 50 Liter haltende Korbflaschen, in welche die betr. Flüssigkeit un-
unterbrochen tropfenweise einfliesst. Den Zufluss regulirt man mittelst
eines Ventiles und das tropfenweise Zufliessen wird dadurch bewerk-
stelligt, dass man mittelst Kautschuckschlauchverbindung ein Glasrohr ein-
schaltet, welches an seinem oberen Ende innen einen schmalen Kautschuck-
ring trägt, in welchem ein kleines zu einer feinen Spitze ausgezogenes
Glasröhrchen steckt.
Erwähnt sei hier noch, dass man stark concentrirte Flüssigkeiten, bei
welchen etwaige Fehler beim Abmessen schon sehr ins Gewicht fallen,
nicht direct zu der Analyse verwendet, sondern dass man sie auf ein ge-
wisses Volumen zuerst verdünnt (z. B. 1,10 oder 20 ccm zu 100, 200, 500,
oder 1000 ccm) und von dieser verdünnten Flüssigkeit einen aliquoten
Theil nimmt.
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