3. Die Fabriktitrirjungen und ihre Functionen, 31 
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Oder man bedient sich einer höchst genauen Pipette, z. B. einer 
1 ccm. Pipette, welche in !/,oo ccm eingetheilt ist. 
C; Die Probenahme der Gase. 
Es kann sich hier nur um Betriebsproducte handeln, da in Fabriken 
weder gasförmige Rohmaterialien empfangen, noch gasförmige Endproducte 
verschickt werden‘). 
Die Probenahme der von Dampfkesselfeuerungen herrührenden Rauch- 
gase, der Generator-, Hochofen- und Cupolofengase, der Saturationsgase und 
Betriebsofengase (z.B. von Rohsodaschmelzöfen, Ultramarinbrennöfen u. s. w.) 
wird im. Abschnitte „technische Apparate“ gemeinschaftlich besprochen. . 
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3. Die Fabriktitrirjungen und ihre Functionen. 
Wir gebrauchen hier das Wort „Fabriktitrirjungen“ im engeren Sinne, 
d. h. im Gegensatze zu den Laboratoriumstitrirjungen. 
Viele Fabrikationen erfordern eine beständige analytische Controle des 
Betriebes in den eigentlichen Fabrikräumen selbst. Es sind zu diesem 
Zwecke an geeigneten Plätzen in der Nähe der zu controlirenden Apparate 
Experimentirtische aufgestellt mit. den nothwendigsten chemischen Uten- 
silien, wie einer oder zwei Büretten, einer oder einigen Pipetten, einem 
Thermometer?), Glasstäben, Lackmustincetur und Lackmuspapier, Methyl- 
orangelösung, einer Normallösung, destillirtem Wasser, Trichter, Scheere, 
einem oder zwei Bechergläsern, einer oder zwei Porzellantassen, Dreifüssen 
und Bunsen’schen Brennern ausgestattet, Oefters findet man auch zwei 
kleine Reservoire, welche die Normallösung?) und mit Lackmustinctur 
bereits gefärbtes Wasser?) enthalten, neben dem Experimentirtisch auf- 
gehängt. Dies ist das Reich der Fabriktitrirjungen! 
Fabriken mit continuirlichem Betriebe müssen sich selbstverständlich je 
”) Die Kohlengasfabriken liefern allerdings (auf dem Wege von Rohrleitungen) 
ihren Consumenten ein gasförmiges Product. Die Probenahme des Steinkohlen- 
gases siehe bei „Gasfabrikation.“ . 
?) In Fabriken benutzt man zum Messen der Temperatur der im Betriebe 
erzeugten Flüssigkeiten Thermometer, welche auf Birnbaumbrett befestigt und 
deren Kugeln durch ein Metallgitter geschützt sind. Die Scala ist auf dem Brett 
eingeschnitten. Ein solches Thermometer kostet 80 Pf, — 1 M. 
3) Schwefelsäure hebt man in mit Blei ausgefütterten Holz-Behältern auf. 
*) Man verwendet für die Fabrikversuche (und auch für viele Versuche der 
Laboratoriumsjungen) gewöhnliches Wasser. Um den Kalk desselben zu neutra- 
lisiren, setzt man vor Beginn des Versuches so lange titrirte Schwefelsäure hinzu, 
bis blaues Lackmuspapier schwach geröthet wird.