Full text: Chemisch-technische Untersuchungsmethoden der Gross-Industrie, der Versuchsstationen und Handelslaboratorien (1. Band)

72 Die in Fabriklaboratorien gebräuchl. wichtigeren analyt. Apparate. 
ihrerseits einen eisernen Stab FG trägt. An letzterem ist oben und unten 
je ein Halter aus Eisenblech befestigt, in welche die zwei Schenkel der 
Bürette mit grösster Leichtigkeit sich anspannen (resp. aus demselben 
herausnehmen) lassen. Der eiserne Stab ist derart befestigt, dass er sich 
leicht (in der Richtung des bei g stehenden Pfeiles) drehen lässt. Die 
Bürette macht diese Drehung natürlich mit. Zweck derselben ist, das in 
der Bürette A B befindliche Absorptionsmittel in allseitige Berührung mit 
dem Gase zu bringen. 
Der Hahn 4 ist der uns genügsam bekannte Dreiweghahn, durch 
welchen die Bürette 4A B mit dem links stehenden Schenkel, resp. die 
äussere Luft mit der Bürette A B oder dem links stehenden Schenkel 
communiciren kann. Letzterer ist nicht getheilt, er dient zur Aufnahme 
des Absorptionsmittels und zur Gleichstellung des Niveaus vor dem Ab- 
lesen. 
Man operirt mit dieser Bürette wie folgt. An die Spitze des Drei- 
weghahnes 4 befestigt man den Kautschukschlauch der Saugflasche (S. 63 
Fig. 13), oben an B den Schlauch, welcher zum Gasraume führt. Nach- 
dem genügend Gas durchgesaugt ‚wurde, schliesst man zuerst 4, dann B, 
nimmt den Gummistopfen an D ab und giesst (bei geschlossenem Hahn C) 
das Absorptionsmittel ein, fasst den Knopf G‘ und dreht ein wenig in der 
Richtung des Pfeiles (bei G), so dass das Absorptionsmittel alle Räume 
bis zum Hahn A ausfüllt. Durch Zusammendrücken des die beiden 
Schenkel verbindenden Kautschukschlauches X lässt man die Luftblasen 
nach D zu entweichen. Ist die Flüssigkeit bis A gelangt, so wird sie 
durch die axiale Bohrung des Hahnes ausfliessen wollen. Man schliesst 
in diesem Momente die Hahnspitze mit einem durch ein Glassstäbchen ver- 
schlossenen Stück Kautschukschlauch. 
Das Absorptionsmittel lässt man etwa 3%, der Länge CD einnehmen. 
Man bringt nun durch entsprechende Drehung des Dreiweghahnes CD mit 
B A in Verbindung; dreht, nachdem etwas Flüssigkeit in B A eingetreten 
ist, den Hahn 4 zu und dreht die Eisenstange mehrmals ab und auf, so 
dass die Bürette aus der senkrecheen beinahe in die horizontale Lage 
jeweils zu stehen kommt. Alsdann öffnet man den Hahn 4 wieder und 
wiederholt dies, sowie das Hin- und Herdrehen der Bürette, so lange als 
noch die Absorptionsflüssigkeit in A B steigt. 
Man hat nunmehr auf gleiche Niveaus noch zu stellen. Zu diesem 
Zwecke dreht man Hahn 4 so, dass beide Schenkel mit einander com- 
municiren und lässt aus CD so lange Flüssigkeit durch € abfliessen, bis 
gleiches Niveau erreicht ist. Alsdann liest man ab. 
Ist ein unter Druck. stehendes Gas zu untersuchen, so kann man 
letzteres natürlich auch anstatt durch B durch die Spitze des Dreiweg- 
hahnes ein und bei B ausströmen lassen.
	        
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