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Eisen.
Farbe wie die Normalstahllösung zeigt. Wurde sie beispielsweise auf
3,7 ccm verdünnt, so enthält das betreffende Eisen 0,37 % chemisch ge-
bundenen Kohlenstoff.
b) Die nach Britton modificirte Eggertz’sche Probe. Man löst eine ab-
gewogene Menge des zu prüfenden Eisens (1g bei einem Kohlenstoffgehalt
bis 0,8%, bei höherem Gehalt 0,5 g) in einem Probirröhrchen in 10 ccm
chlorfreier Salpetersäure vom specifischen Gewicht 1,2, giesst die klare
Lösung nach einer Viertelstunde ab und behandelt den Rückstand nochmals
mit 5 ccm Salpetersäure. Die vereinigten Lösungen werden durch ein
trockenes Filter filtrirt und in ein 12 cm langes und 1,5 cm weites Probir-
rohr gebracht, Auf der anderen Seite bereitet man sich 15 Auszüge von
gebranntem Caffee, Wasser und Alkohol, welche bestimmten Gehalten an
zebundenem Kohlenstoff entsprechen. Der Farbenton der ersten Röhre
entspricht einer Auflösung von 1 g Eisen in 15 ccm Salzsäure (von 1,2 spec. G.)
mit 0,02% gebundenem Kohlenstoff, der der zweiten Röhre einem Gehalt
von 0,04%, der der dritten einem solchen von 0,06% und demgemäss
derjenige der fünfzehnten einen Gehalt von 0,53%. Diese Auszüge kommen
in 15 luftdicht zu verschliessende Probirröhrchen, welche ebenfalls 12 ccm
lang und 1,5 ccm weit sind und werden letztere derart in einem Stativ
befestigt, dass man zwischen je zwei Röhren die mit der zu prüfenden
Flüssigkeit gefüllte Probirröhre hineinstellen kann. Zu beachten ist, dass
die Caffeeextracte nach längerer Zeit ihre Farbe ändern und desshalb
durch frische ersetzt werden müssen.
G. Bestimmung des Mangans. Von den zahlreichen hierfür vor-
geschlagenen Methoden empfehle ich die Classen’sche!) und diejenige von
Pattinson,
a) Bei Anwendung der Classen’schen Methode löst man höchstens 0,4 bis
0,5 g Eisen in einer mit Uhrglas bedeckten Porzellanschale im Wasserbade
in Salzsäure, fügt nach erfolgter Lösung Bromsalzsäure hinzu und erwärmt
30 lange, bis zwischen Flüssigkeit und Uhrglas keine braunen Dämpfe mehr
sichtbar sind. Man verdampft hierauf zur Trockene, übergiesst den Rück-
stand nach dem Erkalten mit 5—10 ccm Bromwasser, erwärmt die bedeckte
Schale einige Minuten im Wasserbade, fügt dann in bekannter Weise oxal-
;aures Kali hinzu und verfährt genau wie auf S. 405 angegeben.
b) Die Methode von Pattinson. In einem Becherglase von 400 bis 500 ccm
Inhalt löst man reichlich 1 g Eisen oder Eisenerz?) in möglichst wenig
') Vgl. S. 404—408,
?) Ledebur giebt folgende Vorschriften: Von Rohmangan löst man so viel,
dass die Lösung 0,1—0,15 g Mangan enthält, von Spiegeleisen mit 10—25 Proc,
Mangan löst man 0,5 g; von gewöhnlichem Roheisen 1—2 g, von schmiedbarem
Eisen 3 g; von manganreichen Erzen 0.5 g, von manganärmeren 1—9 g.,