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Eisen.
an 100mm langen Leitdorn e von starkem Draht, um den Stempel immer
sentrisch in die Nonne einzutreiben. Bei Anfertigung der Tiegel werden
zuerst alle Bestandtheile der Tiegelform wohl gereinigt, Mönch und Nonne
etwas eingeölt, sodann die Nonne eingesetzt, zu etwa 3%, mit feuerfester
Thonmasse (1 Volumtheil ungebrannter feuerfester Thon und zwei Volum-
theile Chamotte) gefüllt, der Mönch aufgesetzt und mittelst nicht zu starker
Hammerschläge unter steter Drehung um seine Achse eingetrieben. Sobald
der Mönch festsitzt und nicht tiefer eindringt, wird er drehend heraus-
gezogen, die im Boden von dem Leitdorn gelassene Oeffnung verstopft und
verschmiert, die Nonne herausgehoben, die vorstehenden Ränder der Thon-
masse abgeschnitten, die Nonne dann umgestürzt, und der fertige Tiegel
am besten mit einem runden Holze, welches ziemlich knapp in die untere
Deffnung der Nonne passt, vorsichtig herausgedrückt.
Der Mönch c ist an seinem oberen Theile, wo er die Hammerschläge
arhält, sowie auch der Holzblock mit eisernen Reifen d armirt; der Hammer,
mit welchem der Mönch eingetrieben wird, ist von Holz. Das Schlagen
der Tiegel geschieht auf einem grossen Holzblock. Man fertigt eine
grössere Anzahl Tiegel auf einmal, welche langsam getrocknet und sodann
gebrannt werden. Der feuerfeste Thon wird mit wenig Wasser so an-
zemacht, dass er sich ballen lässt. ohne auf der Hand Feuchtigkeit zu
ainterlassen.
Die ausgebrannten Tiegel werden dann gefüttert. Als Futter ver-
wendet man fein gesiebtes Holzkohlen- oder Kokspulver, das mit dünnem
Leim- oder Bierwasser derart angefeuchtet oder durchgearbeitet wird, dass
es nicht mehr Feuchtigkeit enthält, als die zur Anfertigung der Tiegel
dienende Masse. Mit der Kohle wird der gebrannte Tiegel lose angefüllt,
unter Drehen ein kleiner, hölzerner Mönch eingedrückt und ebenso wieder
herausgezogen. Das Futter lässt man an der Luft trocknen. Es muss
innen glatt sein und darf keine Sprünge zeigen. Die Tiegel selbst dürfen
weder schmelzen noch springen. — Auch kleinere Graphittiegel können
derart gefüttert und zur deutschen Eisenprobe verwendet werden. Für
Möllerproben nimmt man grosse ausgefütterte Graphittiegel, da die An-
fertigung grösserer feuerfester Tiegel schwieriger ist. Die (8—10 mm starken)
Deckel zum Bedecken der Tiegel und die „Käse“, d. h. die Untersätze
der Tiegel werden aus feuerfestem Materiale in kleinen Kästchen wie
Ziegel gestrichen. Die Käse seien unten breiter als oben und etwa
75 mm hoch.
Die Ausführung der Probe (nach Balling). 3—5 g gepulvertes
und gesiebtes bei 110° getrocknetes Erz wird abgewogen, mit den ebenfalls
gewogenen Zuschlägen auf Glanzpapier mit einem Glasstab oder in einer
Mengkapsel mit dem Mengspatel gemengt, und das Gemenge in den aus-
gefütterten Kohlentiegel gefüllt: etwa am Papier haften Gebliebenes wird