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Die übrigen Metalle,
Capellenzug, man kann in Porzellantiegeln viele Schmelzungen nach ein-
ander vornehmen, das Ausplatten der Goldlegur fällt fort, ein separates
Abtreiben zur Entfernung des Kupfers ist nicht nöthig, und das mit dem
Gold vorkommende Silber kann in der abgegossenen Flüssigkeit maassana-
lytisch bestimmt werden.
Von Legirungen werden zur Goldprobe zwei Posten zu je 250 mm ab-
gewogen. Die Auswage bei Gold geschieht bis auf halbe Milligramme.
Für arme Substanzen, welche das Gold (Silber) sehr ungleichförmig
vertheilt enthalten, wie in Krätzen und sonstigen Abfällen, oder welche
die genannten Metalle in gediegenem Zustande oder an die Salzbilder ge-
bunden enthalten wird die Tiegelschmelzprobe angewendet, und nimmt
man je nach der Reichhaltigkeit der Probepost 50—500 g@ in Untersuchung.
3. Quecksilber.
Für dieses Metall existirt eine Probe auf trockenem Wege, welche
sehr leicht und rasch ausführbar ist und für die Praxis sehr zufrieden-
stellende Resultate liefert.
Dieselbe wurde von Eschka angegeben und wird folgendermaassen
ausgeführt: Man wägt von armen Erzen 10g, von 1—10 procentigen Erzen
5 g, von noch reicheren blos 2 oder 1 g zur Probe ein, beschickt das feinge-
pulverte Probirgut mit dem halben Gewicht Eisenfeile, mengt beides in
ainem Porzellantiegel gut durch, überstreut noch !/,—1 cm hoch mit Eisen-
feile und bedeckt den Tiegel mit einem vorher tarirten Deckel von reinem
Golde, in welchem eine tiefe Höhlung ausgetrieben ist derart, dass die
Vertiefung nach aussen, d.i. nach oben gekehrt ist. Man füllt die Ver-
tiefung mit Wasser und bringt den Tiegel über eine Gas- oder Spiritus-
lampe, über welcher man etwa 10 Minuten lang erhitzt. Nach dem Er-
kalten nimmt man den Deckel ab, giesst das Wasser aus demselben aus,
und wäscht die nach innen gekehrt gewesene Convexität, an welcher sich
Goldamalgam gebildet hat, mit Alkohol ab, trocknet den Deckel und wägt.
Das Mehrgewicht des Deckels entspricht dem Quecksilbergehalt der Probe-
substanz; der Deckel wird hierauf unter einem guten Dunstabzug ausge-
glüht und zur Controle wieder gewogen.
Die KEisenfeilspäne müssen frei von Fett sein. Das Abspülen mit Al-
kohol hat den Zweck, den Quecksilberspiegel auf dem Golde glänzend und
rein zu waschen, da er durch bituminöse Destillationsproducte matt und
unansehnlich erscheint, und ohne Entfernung desselben zu schwer sein,
man daher zu hohe Resultate erhalten würde.
Waren die Probesubstanzen sehr reich, so erhält man ein dünn-
lüssiges Amalgam, weshalb bei dem Waschen desselben Vorsicht angewendet