Full text: Chemisch-technische Untersuchungsmethoden der Gross-Industrie, der Versuchsstationen und Handelslaboratorien (2. Band)

5. Blei, 
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bedarf die Kupferfällung verschieden lange Zeit; 12 Stunden dürften im 
Allgemeinen genügen. Wenn die Flüssigkeit farblos geworden und ein 
herausgenommener Probetropfen durch Schwefelwasserstoffwasser keine 
Bräunung mehr erfährt, ist die Kupferfällung beendigt, anderenfalls man 
noch den Strom weiter fortwirken lassen muss. Auch dadurch, dass man 
zu der elektrolysirten Lösung noch etwas Wasser zufügt, umrührt, und 
sinige Zeit unter fortwährender Einwirkung des galvanischen Stroms ZU- 
wartet, ob sich nicht der Platinconus innerhalb der erhöhten Flüssigkeits- 
schicht noch schwach mit Kupfer beschlägt, kann man die vollendete Aus- 
ällung erkennen. Ist diese eingetreten, so saugt man mit einer Pipette 
die Flüssigkeit möglichst ab, giesst dann reines Wasser auf, entfernt das- 
selbe in gleicher Weise und wiederholt diese Operationen so lange, bis 
lie Waschwässer keine saure Reaction mehr zeigen. Man kann sich hierzu 
auch eines Trichters mit langem Halse bedienen, dessen Hals man nahe auf 
den Boden des Becherglases einführt, wobei man das Becherglas über eine 
geräumige Porzellanschale stellt, und nun so lange reines Wasser durch den 
Trichter eingiesst, bis alle ursprüngliche Lösung daraus verdrängt ist und 
das zuletzt ablaufende Wasser nicht mehr sauer reagirt. Erst jetzt löst 
nan die Klemmschrauben zu den beiden Polen, hebt den Platinconus aus, 
wäscht denselben in heissem Wasser, dann in Alkohol, und trocknet, indem 
man ihn in eine Porzellanschale‘ stellt, die man von unten durch eine 
Flamme mässig erhitzt. Der völlig trocken gewordene ausgekühlte Conus 
wird gewogen; sein Mehrgewicht gegenüber seiner Tara entspricht dem 
gefällten Kupfer. Das niedergeschlagene Kupfer wird mittelst verdünnter 
Salpetersäure wieder weggelöst und der Platinconus durch Waschen in 
heissem Wasser und Alkohol wieder gereinigt. Ein Zurückwägen desselben 
nach erfolgter Reinigung kann zur Controle der vorhergegangenen Wägung 
dienen. Das gefällte Kupfer soll rein von Farbe und völlig blank sein. 
Als galvanische Elemente finden meistens die von Bunsen, Meidinger 
and die Modificationen des Letzteren von Krüger und Pinkus, dann 
Thermosäulen Anwendung. Quecksilber, Antimon, Wismuth, Silber und 
Arsen dürfen nicht anwesend sein oder müssen vor dem KElektrolysiren 
antfernt werden; auch freie Salzsäure ist schädlich, Schwefelsäure nicht. 
Anwesendes Blei und Mangan scheiden sich am positiven Pol (Spirale) als 
Superoxyde ab, 
5. Blei. 
Die Proben auf trockenem Wege auf Blei lassen‘ viel zu wünschen 
übrig; für Abführung von Bleiproben auf nassem Wege wurde ebenfalls 
noch kein Verfahren aufgefunden, das zufriedenstellende Resultate liefert, 
wesshalb Bleiproben auf trocknem Wege sich noch erhalten haben. Die-
	        
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