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Die übrigen Metalle,
selben sind Niederschlagsproben. Es sind hauptsächlich die beiden fol-
genden in Uebung.
1. Bleiprobe mit schwarzem Fluss und Eisen in Tutten. Man
stellt in die Spur einer Tutte zuerst einen drei bis vier Millimeter starken,
3—4 cm langen Eisendraht, bringt dann 5 g des zu prüfenden Galenits
in die Tutte, schüttet 15 g schwarzen Fluss darüber (giebt bei basischen
Gangarten noch 2—3 g Borax zu) und auf diesen eine starke Kochsalz-
decke, auf welche man ein kleines Stückchen Kohle legt, lutirt die Tutte
and setzt sie endlich auf einem Untersatz in die geheizte Muffel oder in
den Windofen ein, Man lässt die Proben 3/-—1 Stunde im Feuer, lässt ab-
kühlen und findet bei dem Aufschlagen der Tute den Bleiregulus an dem
zum Theil unversehrt gebliebenen Drahtstücke haften. Durch Aushämmern
wird das Blei von dem Eisen getrennt, das Blei abgeputzt und gewogen.
2. Bleiprobe mit schwarzem Fluss in eisernen Tiegeln. 10 bis
15 g Bleiglanz werden mit schwarzem Fluss und Borax gemengt in einen
schmiedeisernen Tiegel gebracht, dieser in den Windofen eingetragen und
die geschmolzenen Massen in Ingusse ausgegossen. Die nach dem Er-
kalten von dem Blei getrennte Schlacke wird in demselben Tiegel unter
Zugabe von etwas Potasche nochmals umgeschmolzen und wieder aus-
gegossen, wobei noch ein. zweiter kleiner Regulus erfolgt, welcher mit dem
ersten ausgewogen wird.
Man giebt die Bleihälte von 1 zu 1 Procent an; gewöhnlich sind
zwischen Probe und Gegenprobe 2 (bis 3) Procent Differenz tolerirt.
3. Röstreductionsprobe. Diese giebt ebenfalls ungenaue Resultate
und ist für solche Erze in Uebung, welche viel fremde Schwefelmetalle
enthalten; die Probepost wird vorher abgeröstet, und das Röstgut mit
schwarzem Fluss, Borax und Glas unter Zufügen eines Eisendrahtes in
T’utten verschmolzen.
Schwefelfreie oxydische Erze oder solche Hüttenproducte
werden nur mit schwarzem Fluss reducirend verschmolzen, höchstens zur
Verflüssigung strengflüssiger Gangarten Borax hinzugefügt.
Von Schlacken nimmt man, da sie stets wenig Blei enthalten, 10 g
zur Probe, welche mit schwarzem Fluss und Eisen (weil sie stets Schwefel-
blei halten) in Tutten verschmolzen werden.
An einigen Orten ist eine combinirte trockene und nasse Probe
auf Blei in Uebung; dieselbe besteht darin, dass man zunächst das Blei
auf nassem Wege als Sulfat von den übrigen Metallen ‚trennt, und das
Bleisalz dann mit schwarzem Fluss und Eisen in Tutten verschmilzt.
Bleihälte können genau nur durch eine quantitative Analvse ermittelt
werden.