Full text: Chemisch-technische Untersuchungsmethoden der Gross-Industrie, der Versuchsstationen und Handelslaboratorien (2. Band)

152 
Die übrigen Metalle, 
selben sind Niederschlagsproben. Es sind hauptsächlich die beiden fol- 
genden in Uebung. 
1. Bleiprobe mit schwarzem Fluss und Eisen in Tutten. Man 
stellt in die Spur einer Tutte zuerst einen drei bis vier Millimeter starken, 
3—4 cm langen Eisendraht, bringt dann 5 g des zu prüfenden Galenits 
in die Tutte, schüttet 15 g schwarzen Fluss darüber (giebt bei basischen 
Gangarten noch 2—3 g Borax zu) und auf diesen eine starke Kochsalz- 
decke, auf welche man ein kleines Stückchen Kohle legt, lutirt die Tutte 
and setzt sie endlich auf einem Untersatz in die geheizte Muffel oder in 
den Windofen ein, Man lässt die Proben 3/-—1 Stunde im Feuer, lässt ab- 
kühlen und findet bei dem Aufschlagen der Tute den Bleiregulus an dem 
zum Theil unversehrt gebliebenen Drahtstücke haften. Durch Aushämmern 
wird das Blei von dem Eisen getrennt, das Blei abgeputzt und gewogen. 
2. Bleiprobe mit schwarzem Fluss in eisernen Tiegeln. 10 bis 
15 g Bleiglanz werden mit schwarzem Fluss und Borax gemengt in einen 
schmiedeisernen Tiegel gebracht, dieser in den Windofen eingetragen und 
die geschmolzenen Massen in Ingusse ausgegossen. Die nach dem Er- 
kalten von dem Blei getrennte Schlacke wird in demselben Tiegel unter 
Zugabe von etwas Potasche nochmals umgeschmolzen und wieder aus- 
gegossen, wobei noch ein. zweiter kleiner Regulus erfolgt, welcher mit dem 
ersten ausgewogen wird. 
Man giebt die Bleihälte von 1 zu 1 Procent an; gewöhnlich sind 
zwischen Probe und Gegenprobe 2 (bis 3) Procent Differenz tolerirt. 
3. Röstreductionsprobe. Diese giebt ebenfalls ungenaue Resultate 
und ist für solche Erze in Uebung, welche viel fremde Schwefelmetalle 
enthalten; die Probepost wird vorher abgeröstet, und das Röstgut mit 
schwarzem Fluss, Borax und Glas unter Zufügen eines Eisendrahtes in 
T’utten verschmolzen. 
Schwefelfreie oxydische Erze oder solche Hüttenproducte 
werden nur mit schwarzem Fluss reducirend verschmolzen, höchstens zur 
Verflüssigung strengflüssiger Gangarten Borax hinzugefügt. 
Von Schlacken nimmt man, da sie stets wenig Blei enthalten, 10 g 
zur Probe, welche mit schwarzem Fluss und Eisen (weil sie stets Schwefel- 
blei halten) in Tutten verschmolzen werden. 
An einigen Orten ist eine combinirte trockene und nasse Probe 
auf Blei in Uebung; dieselbe besteht darin, dass man zunächst das Blei 
auf nassem Wege als Sulfat von den übrigen Metallen ‚trennt, und das 
Bleisalz dann mit schwarzem Fluss und Eisen in Tutten verschmilzt. 
Bleihälte können genau nur durch eine quantitative Analvse ermittelt 
werden.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.