Full text: Chemisch-technische Untersuchungsmethoden der Gross-Industrie, der Versuchsstationen und Handelslaboratorien (2. Band)

V. Der Nachweis fremdartiger Beimengungen i. Fetten u. fetten Oelen. 573 
übersteigenden Temperatur im Wasserbade. Den Rückstand wäscht man 
mit Petroleumsprit aus. Letzterer wird aus dem Auszuge bei 50° ver- 
Junstet; der bleibende Rückstand ist gleich dem Mineralöl. 
4. Prüfung auf Oelsäure (Abfallproduct der Stearinsäure- 
rabrikation), andere freie Fettsäuren oder Harzsäuren. Man taucht 
in das zu prüfende Oel blaues, vorher befeuchtetes Lackmuspapier ein und 
trocknet letzteres zwischen Fliesspapier. Eine hierbei sich zeigende 
Röthung des Papieres lässt die Anwesenheit einer der genannten Säuren 
erkennen. (Man vergewissere sich hierbei, dass die Reaction nicht von 
im Oele von der Rectification verbliebenen freien Schwefelsäure herrührt.) 
Oder man prüft noch besser den alkoholischen Auszug mit Lackmus. 
Nach Jabobsen weist man Oelsäure (oder sonstige freie Fett- 
säure) durch Schütteln des Oeles (in der Kälte) mit etwas Rosanilin nach. 
Bei Gegenwart freier Fettsäuren färbt sich das Oel (in Folge Bildung von 
zon Ölsaurem Rosanilin) roth. 
Um Spuren von Fettsäure mit dieser Reaction nachzuweisen, 
schüttelt man einige Tropfen einer kaltgesättigten Lösung von Rosanilin in 
absolutem Alkohol mit dem Oele und erwärmt in einem auf dem Wasserbade 
stehenden Becherglase bis zur Verflüchtigung des Alkohols. Bei Gegenwart 
von Fettsäure tritt eine rothe Färbung ein; im anderen Falle scheidet 
sich das Rosanilin (bei sehr dickflüssigen Oelen als bräunliches Pulver) 
ab. resp. bleibt iu der Flüssigkeit suspendirt. 
5. Prüfung auf Schwefelsäure, Blei und Alaun. Dieselben 
gönnen in Folge unvollkommener Entfernung nach der Reinigung des Oeles 
sich vorfinden. Erstere wird durch tüchtiges Schütteln mit destillirtem 
Wasser, Abhitzenlassen und Zusatz von Chlorbarium, das Blei durch 
Schütteln mit Essigsäure und einigen Tropfen Salpetersäure und Versetzen 
mit Schwefelwasserstoff, der Alaun durch Schütteln mit Wasser, dem etwas 
Salpetersäure beigemischt worden, Eindampfen der wässerigen Lösung und 
Versetzen mit Ammoniak gefunden.
	        
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