388
— Futterstoffe,
Filtriren Magnesia, geringe Mengen noch vorhandenen Bariumcarbonats
and event. Quecksilberoxyd abfiltrirt, ausgewaschen, das Filtrat mit Salz-
säure sauer gemacht, in einer Platinschale abgedampft und der Rückstand
aine Stunde lang bei 110° getrocknet. Nach dem Erkalten wird das Ge-
menge von NaCl + KCl gewogen, in Wasser gelöst, die Lösung in eine
Glas- oder Porzellan-Schale gebracht, mit einer genügenden Menge Platin-
chlorid fast zur Trockne verdunstet, dann mit einer reichlichen Quantität
30—95 procentigen Alkohol übergossen, filtrirt, ausgewaschen und nun der
auf dem Filter befindliche Rückstand durch heisses Wasser gelöst, die
Lösung in einem tarirten Becherglase oder einer tarirten Glasschale auf
lem Wasserbade zur Trockne gebracht, der Rückstand !/, Stunde bei 100° im
Luftbade getrocknet und gewogen. Aus dem K? Pt CI6 wird durch Multi-
plication mit 0,305 das K Cl berechnet, dieses letztere von der Gesammt-
menge der Chloralkalien abgezogen, aus dem nun bekannten Gehalte an
Na Cl durch Multiplication mit 0,53 das Natron und aus der gefundenen
Menge K? Pt Cl durch Multiplication mit 0,194 das Kali berechnet.
Bei Bestimmung der Alkalien ist das wiederholte Abfiltriren der
Flüssigkeiten und Auswaschen der Niederschläge etwas umständlich. (Hin-
sichtlich der zunächst erforderlichen Abscheidung der Phosphorsäure ver-
gleiche man Fresenius Zeitschrift 1879 S. 361.) Man kann das Auswaschen,
ohne dass die Analysenresultate wesentlich beeinträchtigt werden, umgehen,
wenn man die Flüssigkeit sammt dem Niederschlage jedesmal auf ein be-
stimmtes Volum auffüllt, eine gewisse Menge abfiltrirt und nicht die ganze
Flüssigkeit, sondern nur dieses letztere Filtrat zur Untersuchung nimmt.
Dieses Verfahren involvirt insofern einen Fehler als man den entstandenen
Niederschlag gleich der Flüssigkeit setzt und muss man, um diesen Fehler
möglichst zu verringern, mit sehr verdünnten Lösungen arbeiten und die-
selben nachher durch Eindampfen concentriren,
b) Bestimmung von Schwefelsäure und Chlor. In den meisten
analytischen Büchern findet sich die Angabe, dass man die Schwefelsäure
in der veraschten Pflanzensubstanz bestimmen soll und ist dies die Ur-
sache, dass der grösste Theil der in den veröffentlichten Aschenanalysen
mitgetheilten Zahlen für Schwefelsäure falsch ist, indem beim Erhitzen
nicht unerhebliche Mengen SO, zu S-Metallen (z. B. Schwefelcalcium)
reducirt und diese beim Uebergiessen mit Säuren in flüchtigen Schwefel-
wasserstoff und ein Metallsalz zerlegt werden. Die Bestimmungen von
30, und Cl in vegetabilischen Stoffen sind beispielsweise von Wichtigkeit,
wenn es sich darum handelt, zu constatiren, ob in der Nähe von che-
mischen Fabriken oder Hütten die Pflanzen durch saure Gase beschädigt
wurden (vgl. S. 381—384).
Die Untersuchung ist in folgender Weise auszuführen: 100 g lufttrockne
Auhbstanz wird 4-—5 Mal mit Wasser ausgekocht, die filtrirten wässrigen