Full text: Chemisch-technische Untersuchungsmethoden der Gross-Industrie, der Versuchsstationen und Handelslaboratorien (2. Band)

390 Futterstoffe. 
zu machen, der Rückstand mit Wasser aufgenommen, welches mit Salz- 
3äure schwach sauer gemacht wurde, filtrirt und durch Chlorbarium die 
Schwefelsäure heiss gefällt, das Filtrat mit Ammoniak neutralisirt und dann 
durch Molybdänlösung die Phosphorsäure gefällt und in gewöhnlicher 
Weise SO? und P? O5 quantitativ bestimmt. Von den erhaltenen Zahlen 
wird die bereits früher ermittelte SO? und P? O5 abgezogen und aus der 
Differenz der in organischen Verbindungen vorhandene Phosphor und 
Schwefel berechnet. 
8. Die stickstofffreien organischen Stoffe und die Rohfaser. 
Die stickstofffreien organischen Stoffe der vegetabilischen Futtermittel (ab- 
gekürzte Bezeichnung dafür: Nfr.-Stoffe, im Gegensatz zu dem Rohprotein 
= Nh.-Stoffe) bestehen wesentlich aus Kohlehydraten und werden indirect 
bestimmt. Nachdem der Gehalt eines Futtermittels an Fett, Rohprotein, 
Feuchtigkeit und Mineralstoffen ermittelt und auf den Procentgehalt be- 
rechnet ist, wird das fehlende als „Nfr. organische Stoffe“ in An- 
satz gebracht. 
Vielfach ist es üblich in diesen letzteren noch den Gehaltan „Roh- 
faser“ besonders zu bestimmen, d. h. die in einer kochenden 1'/, procen- 
tigen Schwefelsäure und in kochender 1'/, procentiger Kalilösung, sowie in 
Wasser, Alkohol und Aether unlöslichen Nfr. organischen Substanzen, 
welche aus einem Gemenge von Cellulose und inerüstirenden ligninartigen 
Substanzen bestehen und wird dann der Gehalt eines Futtermittels an Nfr. 
arganischen Stoffen minus Rohfaser als „Nfr. Extractstoffe“ bezeichnet. 
Die Bestimmung der Rohfaser wird in folgender Weise ausgeführt: 
3 g Substanz werden mit 200 ccm einer 1,25 proc. Schwefelsäure über- 
gossen und unter Ersatz des verdunstenden Wassers '/„, Stunde lang 
gekocht, nach dem Absetzen des Unlöslichen wird die Flüssigkeit klar 
abgegossen und der Rückstand noch zweimal mit Wasser zum Sieden er- 
hitzt. Die Flüssigkeiten sammelt man in einem Becherglase. Nach mehr- 
stündigem Stehen hat sich das Unlösliche, welches im fein vertheilten 
Zustande in den Flüssigkeiten suspendirt war, auf dem Boden des Gefässes 
abgeschieden und vereinigt man dann den Niederschlag mit den übrigen 
unlöslichen Bestandtheilen. Darauf wird in gleicher Weise mit 1'/, proc. 
Kalilauge und zweimal mit Wasser ausgekocht, das in den Flüssigkeiten 
Suspendirte wie vorhin gesammelt und alles Unlösliche auf ein vorher 
bei 100° getrocknetes, gewogenes Filter gebracht; mit Wasser, Al- 
kohol und zuletzt mit Aether ausgewaschen, bei 100° getrocknet und 
gewogen. Der aus Rohfaser, Mineralstoffen und stickstoffhaltigen Sub- 
stanzen bestehende Rückstand wird verascht und die Asche von dem 
Gewicht des Rückstandes abgezogen. In einer zweiten, in gleicher Weise 
hergestellten Quantität Rohfaser bestimmt man nach dem Behandeln mit 
Aether den Stickstoff, multiplicirt die gefundene Zahl für N. herkömmlich
	        
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