Full text: Chemisch-technische Untersuchungsmethoden der Gross-Industrie, der Versuchsstationen und Handelslaboratorien (2. Band)

I. Unters. v. Samen u. Früchten, v. gewerbl. Producten u. Abfällen. 591 
mit 6,25 (dem Factor für Protein) und zieht dieselbe von dem Gewicht 
der aschefreien Rohfaser ab. Zu bemerken ist noch, dass bei der Roh- 
faserbestimmung die Filtrationen sich in der Regel nur mit Hülfe einer 
Pumpe gut ausführen lassen. 
9. Die Verdaulichkeit-Bestimmungen der Nährstoffe. Die Er- 
mittelung des Gehaltes der Futtermittel an Fett, Protein und stickstofffreien 
organischen Stoffen dient dazu, um Anhaltspunkte über den Nährwerth der 
verschiedenen Futtermittel zu gewinnen; es können diese Anhaltspunkte 
indess nur auf eine annähernde Genauigkeit Anspruch machen, weil die 
durch die Analysen gefundenen Rohnährstoffe unter verschiedenen Ver- 
hältnissen in sehr ungleicher Weise von den Thieren verdaut und ver- 
werthet werden können. Ganz abgesehen von individuellen Zuständen der 
das Futter verzehrenden Thiere und von der mehr oder weniger zweck- 
mässigen Zubereitung des Futters scheint die Verdaulichkeit der Rohnähr- 
stoffe ganz besonders von den chemischen Eigenschaften und der chemischen 
Zusammensetzung der Componenten dieser Rohnährstoffe beeinflusst zu 
sein und ist es meiner Ansicht nach wichtig die einzelnen Bestandtheile 
der 3 Gruppen: Fett, Protein und der Nfr. organischen Stoffe chemisch 
genau zu untersuchen und Trennungs- Methoden für diejenigen zu einer 
solchen Gruppe gehörenden chemischen Verbindungen, welche einen ver- 
schiedenen physiologischen Werth besitzen, aufzufinden. Hinsichtlich der 
sehr wichtigen Gruppe der Proteinstoffe ist mir eine solche Trennung ge- 
lungen, indem ich den Nachweis zu liefern im Stande war, dass die Protein- 
stoffe (nicht das „Rohprotein“, sondern die reinen Proteine, siehe S. 581) durch 
die Einwirkung der Verdauungsfermente des thierischen Organismus in 
zwei stickstoffhaltige Verbindungen, resp. in zwei Gruppen stickstoffhaltiger 
Stoffe gespalten werden, von denen die eine verdaulich, die andere unver- 
daulich ist, und gebe ich nachstehend eine Methode zur quantitativen 
Trennung dieser beiden Bestandtheile der Proteinstoffe an. Dagegen sind 
wir in Bezug auf das Fett und die Nfr. organischen Stoffe bis jetzt noch 
nicht in der glücklichen Lage eine analytische Methode zur genauen Beur- 
theilung des physiologischen Werthes ihrer Componenten zu besitzen. 
Wird von einem Chemiker verlangt, dass er ausser dem gefundenen Ge- 
halt an Rohnährstoffen angeben soll, wieviel davon verdaulich ist, möge 
man sich hinsichtlich der beiden letztgenannten Gruppen von Nährstoffen 
vorläufig an die durch Fütterungsversuche gefundenen mittleren Verdau- 
lichkeits-Zahlen halten, aus der am Schluss angegebenen Wolff’schen Ta- 
belle die Verdaulichkeits-Coefficienten berechnen, dieselben auf die durch 
die Analyse gefundenen Zahlen für Fett und stickstofffreie organische 
Stoffe übertragen und als „wahrscheinlich verdaulich“ angeben. Um nach 
diesen Tabellen den Verdaulichkeits-Coefficienten für „Nfr. organische 
Stoffe“ zu berechnen ist es selbstverständlich erforderlich den angegebenen
	        
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