I. Untersuchung von Wurzeln und Knollen, 597
in Druckflaschen (die von jeder grösseren Handlung chemischer Utensilien
dezogen werden können) 4 Stunden lang im Paraffinbade auf 135—140°
erwärmt, dann lässt man auf ungefähr 90° erkalten, filtrirt durch ein mit
zinem Asbestpfropf versehenes Röhrchen und wäscht mit heissem Wasser
aus. Bei Anwendung einer Wasserluftpumpe lässt sich das Filtriren sehr
schnell ausführen und kann man in dem gewogenen Röhrchen die Menge
des unlöslichen Rückstandes ermitteln, welcher mit Jod nicht die geringste
Menge Stärke mehr erkennen lassen darf. Die Stärkelösung wird auf
200 ccm verdünnt und mit 20 ccm reiner Salzsäure versetzt 3 Stunden
lang im Wasserbade ohne Anwendung von Druck erwärmt, dann so viel
Kalilauge hinzugefügt, dass die Flüssigkeit noch schwach sauer reagirt und
nach Zusatz von 7—8 ccm Bleiessig das Ganze auf 500 ccm verdünnt und
ültrirt. Vom Filtrat werden 200 ccm mit 50 ccm 1 proc. Schwefelsäure
versetzt, um das Blei auszufällen, und diese schwach saure Flüssigkeit dann
mit Fehling’scher Lösung erwärmt. .
Zur Ausführung der Zuckerbestimmung werden je 25 ccm der beiden
getrennt aufbewahrten Flüssigkeiten, aus welchen sich die Fehling’sche
Lösung zusammensetzt, in einem mit einer 100 cem-Marke versehenem
Becherglase abgemessen, mit der Zuckerlösung, welche nicht mehr als
höchstens 0,12 g Dextrose enthalten darf, versetzt und das Volumen auf
100 ccm ergänzt, um stets in gleicher Concentration zu arbeiten. Das
Becherglas erwärmt man 20 Minuten lang im Wasserbade auf 90—100®9,
ältrirt sofort unter Benutzung einer Wasserstrahl - Luftpumpe oder einer
einfachen Saugevorrichtung durch Asbest und wäscht mit heissem Wasser,
Alkohol und Aether aus. Zum Filtriren benutzt man nach Angabe von
Soxhlet entweder ein kleines, gerades Chlorcalciumrohr, dessen Kugel zur
Hälfte mit langfasrigem ausgeglühten Asbest gefüllt ist oder man nimmt
gerade, mit einem Ansatzrohr versehene Glasröhren und bringt in das
untere Ende des weiten Rohres einen starken Asbestpfropf. Sodann werden
die Röhrchen durch Erwärmen im Luftbade getrocknet, im Exsiccator er-
kalten gelassen, gewogen, die Flüssigkeit durch den Asbest filtrirt und,
nachdem das Kupferoxydul ausgewaschen ist, werden die Röhrchen ge-
trocknet und das Kupferoxydul durch Wasserstoff in metallisches Kupfer
verwandelt. Die Reduction wird in der Röhre selbst. vorgenommen, indem
man das Rohr mit der Spitze nach unten geneigt in einen Halter einklemmt,
den oberen weiten Theil des Rohrs durch einen durchbohrten Kork schliesst,
in dessen Oeffnung ein kleines Glasröhrchen eingeschoben ist, welches
mittelst eines Gummischlauches mit dem Wasserstoff-Apparat in Verbindung
zesetzt wird. Man leitet einen langsamen Strom vollständig trocknen,
ceinen Wasserstoffgases, welches in einem Kipp’schen Apparate aus Zink
und verdünnter Schwefelsäure entwickelt wird, durch das Rohr, und erhitzt
gleichzeitig das Kupferoxydul durch eine kleine Gasflamme gelinde, so dass