Die Nahrungsmittel,
Verfälscht wird der Honig mit Stärkesyrup, Stärkezucker, Dextrin,
Mehl, Stärke, Gyps etc,
Stärkesyrup und Stärkezucker geben sich in der wässerigen Auflösung
durch vermehrte Kalk- und Schwefelsäurereactionen sowie beim Einäschern
durch Erhöhung des Aschengehalts zu erkennen. Mehl und Stärke bleibt
voeim Auflösen des Honigs in 80proe. Alkohol ungelöst zurück und geben
mit Jodlösung Blaufärbung. Ist Dextrin zugegen, so wird dasselbe eben-
falls beim Behandeln mit Alkohol ausgeschieden; in warmem Wasser ge-
löst giebt es mit Jodtinktur weinrothe bis violette Färbung.
Zur Erkennung des Kunsthonigs versetzt man nach v. Planta-
Reichenau die wässrige Lösung mit Alkohol, der einen reichlichen Nieder-
schlag von Dextrin, in reinem Honig dagegen nur eine schwache Trübung
hervorruft. Sicherer ist die Bestimmung des reducirenden Zuckers vor
und nach der Inversion durch Kochen der Lösung mit 2proc. Schwefel-
säure. Echter Bienenhonig enthält 65—71% ursprünglichen Traubenzucker,
Kunsthonig 29—37%,; nach der Inversion beträgt der Mehrgehalt an
Traubenzucker bei ersterem 8—9%, bei letzterem bis 45 A
Fleisch, Fleischwaaren, Fleischextract.
Die Untersuchung des Fleisches wird den Chemiker fast nie be-
schäftigen, da die chemische Untersuchung über die Reinheit eines Fleisches
keinen Aufschluss zu geben im Stande ist; die Entscheidung dieser Frage
bleibt den Thierärzten und Physiologen überlassen: Ebensowenig wird
derselbe mit der mikroskopischen Prüfung auf Trichinen zu thun haben,
da für diesen Zweck vom Staate besondere Fleischbeschauer angestellt und
vereidigt sind.
Weit eher werden‘ präparirte Fleischwaaren, vor Allem Würste dem
Chemiker zur Untersuchung vorliegen, da dieselben häufig mit Getreide-
der Stärkemehl versetzt oder mit Fuchsin gefärbt werden. Ein Zusatz
von Mehl lässt sich qualitativ leicht durch Betupfen mit Jodlösung nach-
weisen, wobei man allerdings zu berücksichtigen hat, dass durch die Ge-
würze ebenfalls Spuren von Stärkemehl in die Wurst gelangen. Quantitativ
vestimmt man die Stärke durch Ueberführen derselben in Zucker mittelst
verdünnter Schwefelsäure und Bestimmung desselben nach dem Neutralisiren
der Flüssigkeit mit Fehling’scher Lösung.
Fuchsin, welches nicht selten zum Färben von Cervelatwurst benutzt
wird, entzieht man der zerkleinerten Wurst durch Behandeln mit Alkohol;
angefärbte giebt keinen Farbstoff an denselben ab. Die rothe von Fuchsin
herrührende Färbung des Alkohols verschwindet auf Zusatz von einigen
Tropfen Essig- oder Salzsäure. Sollten Fleischeonserven wie Erbswurst ete.