Kaffee,
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mit 200 ccm 2'/,proc. Schwefelsäure 6—8 Stunden am Rückflusskühler ge-
kocht, mit kohlensaurem Blei neutralisirt, mit Thierkohle entfärbt, auf 500 ccm
yebracht und in einem abgemessenen Theile derselben der Zucker mit
Fehling’scher Lösung bestimmt.
Kaffee enthält 25—30%, in Wasser lösliche Stoffe, Cichorie 65—70%,
Roggen 30—33%, Feigenkaffee 70—75%,; an fertig gebildetem Zucker
anthält der Kaffee und das Getreide keinen oder nur sehr geringe Mengen,
Cichorie dagegen 22—24.%, Feigenkaffee 30—40%,. Die in Zucker über-
führbaren Stoffe betragen für Kaffee 28%, für Cichorie 22 —23%, für Ge-
treide 75— 76%
Unter Zugrundelegung obiger Zahlen kann man daher annähernd den
Zusatz von Getreide und Cichorie in einem Kaffeegemisch berechnen.
Ein ferneres Mittel zur annähernd quantitativen Bestimmung
der Surrogate in gebranntem gemahlenen Kaffee bietet die Kr-
mittlung des Fett- und Aschegehalts, sowie besonders des Caffeins,
von dem die Surrogate natürlicherweise keine Spur enthalten. Kaffee ent-
hält ca. 14—16%, Fett, die Surrogate 2—3%; der Aschengehalt für Kaffee
beträgt 3—4%%, für Cichorie 3—5%, für Getreide 1:5—3%, für Rüben 1%,
für Feigenkaffee 3,5 %, für Cassia occidentalis 10—11°%, für ausgezogenen
Kaffee 1:'5—2%, Fett- und Aschengehalt werden nach dem schon häufig
beschriebenen Verfahren ermittelt.
Zur quantitativen Bestimmung des Caffeins, von dem reiner
Kaffee ca. 1% enthält, wendet man folgendes Verfahren an: 20 g fein ge-
mahlener Kaffee werden mit 4g gebrannter Magnesia und etwas Wasser
zu einem steifen Brei angerührt, 24 Stunden stehen gelassen und dann
auf dem Wasserbade eingetrocknet. Die grünliche Masse wird gepulvert
und am Rückflusskühler mit je 2—300 g Chloroform dreimal je eine halbe
Stunde ausgekocht. Von den vereinigten Chloroformauszügen destillirt man
dasselbe ab, setzt zu dem Rückstand, der Fett, Wachs und Caffein enthält
Wasser und 10—15 g Glaspulver oder Sand und erhitzt unter häufigem
Umschwenken zum Sieden. Die wässrige Lösung wird nach dem Absitzen
ältrirt, der Rückstand noch dreimal mit Wasser ausgekocht, die vereinigten
wässrigen Lösungen auf dem Wasserbade in einer gewogenen Schale ver-
dunstet, wobei man das Caffein weiss und krvstallinisch erhält, bei 100°
getrocknet und gewogen.
Zur Prüfung gekochten Kaffees auf Cichorien bedient man sich
des schwefelsauren Eisenoxyds, Der braune Farbstoff des Kaffees wird
durch dasselbe blattgrün gefärbt und zum Theil in blaugrünen Flocken
aiedergeschlagen , während der Farbstoff der Cichorienwurzel nicht gefällt
wird. Bei einem aus Cichorie und Kaffee hergestelltem Aufguss behält
die Flüssigkeit über dem Niederschlage je nach dem Cichorienzusatz eine
bräunlichgelbe bis braune Farbe.