Full text: Chemisch-technische Untersuchungsmethoden der Gross-Industrie, der Versuchsstationen und Handelslaboratorien (2. Band)

Cacao und Chocolade. 629 
Die Asche unverfälschten Cacao’s besteht zum grossen Theil aus phosphor- 
3auren Salzen und enthält nur Spuren von Kieselsäure, während die Asche 
der Cacaoschalen 5—6%, enthält. 
Die Bestimmung des Theobromins, des stickstoffhaltigen Alkaloids 
der Cacaobohnen, führt man nach der von G. Wolfram angegebenen Me- 
thode aus, die allerdings etwas langwierig ist, aber gute Resultate liefert. 
10 g Cacao (oder 20—30 g Chocolade) werden längere Zeit mit kochendem 
Wasser behandelt, mit ammoniakalischem Bleiessig in geringem Ueber- 
schuss versetzt, heiss filtrirt und mit heissem Wasser so lange ausge- 
waschen, bis das angesäuerte Filtrat mit phosphorwolframsaurem Natron 
(100 g wolframsaures Natron und 60—80 g phosphorsaures Natron in 500 ccm 
mit Salpetersäure angesäuertem Wasser gelöst) beim Erkalten keine Spur eines 
Niederschlages giebt. Zum Auswaschen, das schnell von Statten geht, 
werden ca. 7—800 ccm Wasser gebraucht. Das Filtrat, welches bei über- 
schüssigem ammoniakalischen Bleiessig wasserhell erscheint, wird mit 
Natronlauge versetzt, bis auf ca. 50 ccm eingedampft, mit Schwefelsäure 
stark angesäuert und das gefällte schwefelsaure Blei abfiltrirt. Das Filtrat 
wird mit einem grossen Ueberschusse von phosphorwolframsaurem Natron 
gefällt und die Abscheidung des schleimigen, gelbweissen Niederschlags 
durch Erwärmen und Umrühren beschleunigt.. Nach dem Erkalten wird 
die Flüssigkeit abfiltrirt, . mit Hülfe von 6—8proc. Schwefelsäure auf das 
Filter gebracht und damit ausgewaschen. Hierauf wird das Filter in einem 
Becherglase mit Aetzbarytlösung bis zur stark alkalischen Reaction versetzt, 
die Zersetzung durch Wärme beschleunigt, das überschüssige Barythydrat 
durch verdünnte Schwefelsäure neutralisirt und ein etwaiger Ueberschuss 
durch Milch von kohlensaurem Baryt gebunden... Die das Theobromin 
zelöst haltende Flüssigkeit wird heiss filtrirt, der Rückstand mit heissem 
Wasser ausgewaschen und das Filtrat in einer Platinschale eingedampft, 
getrocknet und gewogen. Da das Theobromin gewöhnlich noch dnrch ge- 
ringe Mengen Barytsalz verunreinigt ist, so wird es durch Glühen der 
Schale verjagt, der Rückstand mit kohlensaurem Ammoniak befeuchtet, 
aingedampft, erhitzt, zurückgewogen und aus der Differenz der heiden 
Wägungen das Theobromin berechnet. 
Zur Bestimmung der stickstoffhaltigen Substanz, sowie der Holz- 
faser wird die mit Aether entfettete Substanz verwendet. Erstere wird durch 
Verbrennen derselben mit Natronkalk und Multiplication des gefundenen 
Stickstoffs (nach Abzug des Theobrominstickstoffs ; Theobromin C, Hg N, O5) 
mit 6‘25 ermittelt; letztere wird nach den von Henneberg und Stohmann 
angegebenen von Holdefleiss verbesserten Methode wie folgt bestimmt: 
3 g Substanz werden mit 200 ccm 1:25 proc. Schwefelsäure eine halbe Stunde 
ın dem Holdefleiss’schen Apparate gekocht, die saure Flüssigkeit abgesogen 
and: der Rückstand mit je 200 ccm heissen Wasser zweimal derselben
	        
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