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Luft.
zeitig die Kautschukspritze zusammendrückt. Die Luft entweicht durch
das Schnittventil. Hebt man hierauf den Fingerdruck auf das Saugrohr
auf, so saugt der sich füllende Gummiballon die zu untersuchende Luft
durch das Saugrohr a ein und zwar jedes Mal ca. 23 ccm.
Man setzt zunächst die Saugpumpe so lange in Thätigkeit, bis aus
Rohrleitung und Flasche: alle Luft verdrängt und durch das zu untersuchende
Gas ersetzt ist. Hierauf bringt man in die Flasche mit Hülfe einer Pipette
angefähr 7 ccm klares Barytwasser (6 g Bariumhydroxyd in 1 ]), welche
man durch den Schlauchansatz @ einfliessen lassen kann, falls man es
nicht für genügend erachtet, die Flüssigkeit gleich durch den vorübergehend
geöffneten Flaschenhals einzugiessen und, ohne genauer zu messen, ihren
Stand ein- für allemal durch einen Diamantstrich auf der Flaschenwand zu
markiren. Ein genaues Abmessen der Flüssigkeit ist minder wichtig, als
Jonstanz in der Dicke der Flüssigkeitsschicht, also der Weite des Ab-
sorptionsgefässes. Denn es wird in einem weiteren Gefässe die Trübung
leichter und schneller bemerkbar werden, als in einem engeren.
Ist der Apparat durch das vorläufige kurze Pumpen mit der zu unter-
suchenden Luft oder Gasart gefüllt, so saugt man so lange unter gleich-
zeitiger Zählung der erforderlichen Spritzenfüllungen diese Luft durch die
Absorptionsflüssigkeit, bis eine Trübung der letzteren eintritt. Um diese
Trübung scharf erkennen zu können und um zugleich eine unrichtige
Haltung des Absorptionsfläschchens zu vermeiden, versieht Lunge die
Flasche da, wo ihr Durchmesser am grössten ist, mit zwei einander gegen-
überliegenden, verticalen Feilstrichen, die sich decken müssen, sobald das
Auge gerade durch den weitesten Flaschentheil hindurchblickt. Man klebt
dann eine Papiermarke mit einem starken verticalen Tuschstrich auf die
an der Rückwand befindliche Linie und hält bei Beurtheilung der Trübung
die Flasche stets so, dass der schwarze Strich der Marke mit der auf
der Vorderwand des Gefässes befindlichen eingeritzten Linie coineidirt,
Man setzt das Durchsaugen der Luft so lange fort,. bis der schwarze
Tuschstrich in Folge der gesteigerten Trübung eben zu verschwinden be-
gyinnt.
Um die Absorption der Kohlensäure zu einer vollständigen zu machen,
ist es unerlässlich, die mit jedem Zuge angesaugte Gasmenge durch Um-
schütteln in innige Berührung mit der Flüssigkeit zu bringen. Die
solchergestalt dicht auf einander folgenden Operationen des Zusammen-
pressens, Lüftens und Umschüttelns vollzieht man nach kurzer Uebung so
mechanisch, dass ein Fehlgriff ganz unmöglich wird und man seine volle
Aufmerksamkeit dem Verlaufe der chemischen Reaction zuzuwenden ver-
mag. Indessen hat Lunge zum Ueberflusse noch das Einsaugerohr mit
einem in einem kurzen Stückchen Kautschukrohr sitzenden Glaskügelchen-
Ventil, welches den Abschluss selbstthätig bewirkt. versehen. Man hat