Luft.
643
hundertel ccm mit Sicherheit titriren kann; auch ist die färbende KEigen-
schaft desselben so stark, dass der Niederschlag von oxalsaurem Baryt auf
die Reaction ganz ohne Einfluss ist.
Damit das Barytwasser während des Umfüllens und Herauspipettirens etc.
keine Kohlensäure anziehen und somit seinen Gehalt ändern kann, werden
die Cylinder, Pipetten, Titrirgläser vor dem Gebrauch mit kohlensäure-
freier Luft gefüllt. Zu dem Zwecke wird mit Hülfe einer Wasserluftpumpe
durch die betr. Gefässe einige Minuten Luft gesaugt, welche vorher mehrere
nit Natronkalk gefüllte Röhren passirte.
23. Bestimmung des Wassergehaltes der Luft. Man leitet eine
orössere Luftmenge (0,5—1 cbm) über frisch geglühtes, in mehreren Absorp-
tionsröhren befindliches Chlorcalcium und bestimmt die Gewichtszunahme
des Letzteren. Oder man ermittelt den Feuchtigkeitsgehalt direct mittelst
eines Hygrometers. Zweckmässig wendet man hierzu das von Dr. Koppe
in Zürich construirte „Procent - Haarhygrometer mit Controlvorrich-
tung“ an.
Die wesentlichsten Vorzüge dieses Instrumentes sind folgende:
Wird das Haar nicht durch ein Gewicht, sondern durch eine kleine
Neusilberfeder gespannt, deren Spannkraft sich mittelst einer Schraube
genau auf !/, g reguliren lässt. Hierdurch ist das Instrument dem
Saussure’schen gegenüber bei weitem transportabler;
kann durch Einschieben eines angefeuchteten, mit Gaze überspannten
Rahmens die Luft im Hygrometer vollständig‘ mit Feuchtigkeit ge-
zättigt werden, wodurch man sich jederzeit überzeugen kann, ob das
[nstrument noch richtig geht, da alsdann der Zeiger sich genau auf
LO0 einstellen muss. Ist dies nicht der Fall, so kann man mittelst
aines Uhrschlüssels den Zeiger auf 100 stellen und somit den Apparat
jederzeit leicht reguliren;
gestattet es, an der Scala direct die Procente relativer Feuchtigkeit
abzulesen.
Ein Uebelstand dieses Instrumentes ist dagegen, dass, wie Ph. Büchner!)
and, die Zusammenziehung des Haares mit abnehmender Feuchtigkeit
schneller erfolgt, als die Scala angiebt, und dass in dieser Beziehung jedes
Haar, resp. jedes Instrument verschieden ist,
Will man daher mit Koppe’schen Hygrometern brauchbare Resultate
arzielen, so ist man genöthigt, für jedes Instrument eine Correctionstabelle
anzufertigen, was selbstverständlich eine langwierige Arbeit ist.. Indem
man als Ordinaten die am Instrument abgelesenen, als Abscissen die zu
diesen noch hinzuzuaddirenden Procente relativer Feuchtigkeit (wie sie
sich aus gewichtsanalytischen Bestimmungen des Wassergehaltes der Luft
X
N
nn a. a. O0. SS. 30.