Full text: Chemisch-technische Untersuchungsmethoden der Gross-Industrie, der Versuchsstationen und Handelslaboratorien (2. Band)

8. Bestimm. d. Ammoniaks. 9. Bestimm., d. organ. Substanzen, 655 
Niederschlag aufzurühren, heraus, versetzt sie mit 1 Tropfen Corallinlösung 
und titrirt sie mit der Oxalsäure. Zur genaueren Controle wiederholt man 
diesen Versuch. Die bei dem letzten Versuche erhaltenen Cubikcentimeter 
werden mit 3 multiplicirt und das Produkt von den zur Neutralisation 
der zugesetzten 45 ccm Kalkwasser erforderlichen Cubikcentimetern Oxal- 
säure abgezogen. Die Differenz in ccm giebt, da ein jeder ccm 1 mg 
Kohlensäure entspricht, die in 100 ccm Wasser enthaltene Kohlensäure 
’n Milligrammen an. 
8, Bestimmung des Ammoniaks. 
1000—2000 ccm Wasser verdampft man in einer Platin- oder Porzellan- 
;chale an einem ammoniakfreien Orte, nachdem sie mit Salzsäure bis zur 
Jeutlich sauren Reaction versetzt worden sind, zuerst über freiem Feuer, 
zuletzt auf dem Wasserbade zur Trockne. Den Rückstand des verdampften 
Wassers bringt man in das Hüfner’sche oder Knop’sche Azotometer (S. 82) 
ınd zersetzt ihn mit unterbromigsauren Natron. Aus dem abgeschiedenen 
Stickstoff bestimmt man das im Wasser enthaltene Ammoniak. Steht 
aäin solcher Apparat nicht zu Gebote, so kann man das Ammoniak aus 
Jem oben erhaltenen Rückstand durch Destillation mit Natronlauge be- 
stimmen, indem. man das Destillat in verdünnter titrirter Schwefelsäure 
zuffängt. Ist alles Ammoniak ausgetrieben, so ermittelt man die Menge 
der noch freien Säure mittelst titrirten Barytwassers und hieraus auch die 
Menge des Ammoniaks. 
9. Bestimmung‘ der organischen Substanzen. 
Von allen bis jetzt zur Bestimmung der organischen Substanzen an- 
geführten Methoden existirt keine, die vollständig ihren Zweck erfüllt. Da 
die meisten derselben ziemlich umständlich und immerhin von nur zweifel- 
haftem Werthe sind, so begnügt man sich ziemlich allgemein mit der Fest- 
stellung, wie viel übermangansaures Kali durch die im Wasser enthaltenen 
organischen Substanzen reducirt wird. Wenngleich nun diese Methode, 
da verschiedene organische Substanzen je nach ihrer Natur verschiedene 
Mengen übermangansaures Kali reduciren, ebenso wenig wie die andern 
einen Zahlenausdruck für die Menge der im Wasser enthaltenen organischen 
Substanzen giebt, so bietet sie doch immerhin einen Anhaltspunkt für 
die Beurtheilung des zu untersuchenden Wassers. Zur Ausführung dieser 
von Kubel angegebenen Methode gebraucht. man eine Oxalsäure die 0:63 g 
im Liter enthält, sowie eine Chamäleonlösung, die man sich durch Auflösen 
von 0:82 g krystallisirten übermangansauren Kali in 1 1 Wasser be- 
reitet. Die Titerstellung der Lösungen muss genau unter denselben Ver-
	        
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