Full text: Chemisch-technische Untersuchungsmethoden der Gross-Industrie, der Versuchsstationen und Handelslaboratorien (2. Band)

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Wasser. 
100 ccm der oben erwähnten Chlorbariumlösung bringt man in einen 
Stöpselcylinder von 200 ccm Inhalt mit einer Marke bei 100 ccm und 
‚ässt aus einer Bürette so lange Seifenlösung zufliessen, bis nach kräftigem 
Durchschütteln ein zarter dichter Schaum entsteht. Sollte die Seifenlösung 
zu concentrirt sein und man zu obigem Versuch weniger als 45 ccm ge- 
brauchen, so verdünnt man mit Alkohol von 56° Tr so weit, dass genau 
45 ccm Seifenlösung zur Hervorrufung des Schaums in 100 ccm Chlor- 
bariumlösung erforderlich sind. 
Bevor man zur Bestimmung der Gesammthärte schreitet, prüft man 
durch nachstehend beschriebenen Vorversuch, ob das zu untersuchende 
Wasser direct oder nach vorhergegangener Verdünnung mit destillirtem 
Wasser zur Titrirung zu verwenden ist. 20 ccm Wasser werden in einem 
Reagensgläschen mit etwa 6 ccm der Seifenlösung versetzt und gehörig 
durchgeschüttelt; erscheint die Flüssigkeit nur opalisirend, so können direct 
100 ccm des betreffenden Wassers angewandt werden, hat sich dagegen ein 
mehr oder weniger starker Niederschlag gebildet oder eine schaumige Haut 
auf der Oberfläche (Gegenwart der Magnesia) abgeschieden, so verwendet 
man 10, 20 oder 50 ccm Wasser und verdünnt dieselben bis auf 100 ccm mit 
destillirtem Wasser. Bei Brunnenwässern wird in den meisten Fällen eine 
Verdünnung nothwendig sein, da deren Härte fast stets grösser als 12 ist. 
Je nach dem Ausfall des Vorversuchs wendet man 10, 20 oder 50 ccm 
Wasser an, yerdünnt sie bis .auf 100 ccm mit destillirtem Wasser in dem 
oben erwähnten Stöpselcylinder und lässt aus einer Bürette von der titrirten 
Seifenlösung anfangs reichlich, später nur tropfenweise so lange zufliessen, 
bis nach kräftigem Umschütteln ein dichter zarter Schaum entsteht, der 
sich mindestens 5 Minuten an der Oberfläche hält. Bei dem zweiten Ver- 
suche verwendet man dieselbe Menge Wasser in derselben Verdünnung oder, 
falls nur wenig Seifenlösung verbraucht worden war, entsprechend mehr. 
Die verbrauchte Menge Seifenlösung darf jedoch 45 ccm nicht übersteigen. 
Aus den verbrauchten ccm Seifenlösung ersieht man mit Hülfe nach- 
stehender Tabelle den entsprechenden Härtegrad, der bei vorhergegangener 
Verdünnung mit dem Verdünnungscoefficienten zu multipliciren ist. 
Tabelle von Faisst und Knauss, welche die den verschiedenen Härtegraden 
entsprechende Menge Seifenlösung angiebt. 
Verbrauchte Seifenlösung i Härtegrad 
113 ccm 2:5 
132 - 30 
151 - 8°5 
170 - 4:0 
189 - 4:5 
20:8 50 
Die Differenz von 1 ccm Seifenlösung 
— 026 Härtearad.
	        
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