ML. Die Vorbereitung der Probe, 663
3. Beschaffenheit des Profils oder Querdurchschnittes der Ackerkrume
and des Untergrundes, welche man an dem gegrabenen Loch oder
besser noch an einem natürlichen Einschnitt beobachtet.
Geologische Beschaffenheit des Bodens, geognostischer Ursprung des-
selben.
5. Klimatische Verhältnisse, Höhe über dem Meere. *
6. Lage des F eldes in Bezug auf Himmelsrichtung.
7. Art der Bestellung, Fruchtfolge, Art der Düngung.
8. Höhe der Ernteerträge.
9. Urtheile des praktischen Landwirthes über die Beschaffenheit des Bo-
dens, seine Ertragsfähigkeit im Allgemeinen oder für einzelne Früchte.
10. Ob Drainage oder Berieselung vorhanden ist, resp. Beschaffenheit
des Drain- oder Rieselwassers.
11. Beschaffenheit des Bodens nach anhaltender Dürre oder Regenzeit;
ob derselbe schnell austrocknet, dabei sehr hart wird etc.
{2. Ob der Boden sich leicht oder schwerer bearbeiten lässt.
Zur vollständigen Bodenanalyse sind etwa 5 kg Erde erforderlich.
III. Die Vorbereitung der Probe.
Die dem Acker entnommene Probe wird im Trockenschrank bei
410—50° so lange getrocknet, bis die Erde beim Reiben zwischen den
Fingern sich nicht mehr zu Klümpchen zusammenballt, sondern sich leicht
zerdrücken lässt. Alsdann lässt man die Erde mindestens 24 Stunden in
einer dünnen Schicht ausgebreitet an der Luft stehen, damit sie soviel
Feuchtigkeit wieder aufnimmt, als sie unter diesen Umständen vermag,
[n diesem lufttrockenen Zustande wird die Probe gewogen. Hierauf
entfernt man aus derselben die grösseren Steine durch Aussammeln oder
besser mittelst: eines grobmaschigen Siebes, spült dieselben mit Wasser
zut ab, trocknet und wägt sie, stellt ihre mineralogische Beschaffenheit fest
und kann dieselben dann auch nach ihrer ungefähren Grösse (Faust-, HEi-,
Wallnuss-, Hasselnuss-, Erbsengrösse) sortiren und das Gewicht feststellen.
Die von den Steinen befreite lufttrockene Erde wird durch Zerdrücken
mit den Händen oder in einer Reibschale, am besten mittelst eines hölzernen
Pistills, zerkleinert und auf ein Blechsieb mit 3 mm weiten Löchern ge-
bracht. Etwa auf dem Siebe zurückbleibende Knollen versucht man noch-
mals durch mässigen Druck zu zerkleinern und wiederholt dieses so lange,
als noch etwas durch das Sieb hindurchgeht. Die schliesslich auf dem
Siebe zurückbleibenden Steinchen oder Fasern werden mit Wasser abgespült,
getrocknet und zewogen. Das durch das Sieb Hindurchgegangene wird als
Feinerde bezeichnet und dient zu allen weiteren Untersuchungen.
Man bewahrt dieselhe in verschlossenen Gläsern auf.