Full text: Chemisch-technische Untersuchungsmethoden der Gross-Industrie, der Versuchsstationen und Handelslaboratorien (2. Band)

566 Die Bodenanalyse, 
Flüssigkeit abfliessen, schliesst dann die Oeffnung wieder und füllt den 
Cylinder von Neuem mit Wasser voll. Man rührt wiederum tüchtig um, 
lässt jetzt jedoch schon nach 5 Minuten die trübe Flüssigkeit ab und 
wiederholt dieses Abschlämmen, indem man immer 5 Minuten stehen lässt, 
so lange, bis nach 5 Minuten langem Stehen das über dem Bodensatz be- 
findliche Wasser im Cylinder nicht mehr getrübt erscheint. 
Man hat nun durch die soeben beschriebene Operation die feinsten 
abschlämmbaren Theilchen von den gröberen, welche in dem Cylinder 
zurückbleiben, getrennt. Diesen Rückstand spült man in eine Schale, 
trocknet, wägt und zerlegt ihn alsdann mittelst mehrerer Siebe von ver- 
schiedenen Lochweiten in mehrere Gruppen. Hatte man die gekochte 
Erde, bevor man sie in den Cylinder brachte, durch das 1 mm weite Sieb 
gegossen, so genügt es, den im Cylinder verbliebenen Rückstand durch 
ein einziges Sieb mit 0,5 mm weiten Löchern in zwei Gruppen zu zerlegen, 
von denen die eine die Partikelchen enthält, deren Durchmesser zwischen 
9,5 und 1 mm liegt, die andere diejenigen, deren Durchmesser 0,5 mm 
und darunter ist. Hatte man jedoch die gekochte Erde direct in den 
Cylinder gebracht, so wendet man zur weiteren Zerlegung des Rückstandes 
im Cylinder zweckmässig 3 Siebe an, deren Löcher einen Durchmesser von 
2, von 1 und von 0,5 mm besitzen. Man erhält auf diese Weise und ebenso 
auch, wenn man nur die durch das 1 mm- Sieb hindurchgegangene Masse 
zum Schlämmen verwendet und dann den auf diesem Sieb zurückge- 
bliebenen Rückstand durch das 2 mm-Sieb trennt, folgende 5 Gruppen: 
1. Mit dem Durchmesser über 2 mm. (feiner Kies) 
2. - 1 mm (Perlsand) 
3. - 0,5 mm (grober Sand) 
unter 0,5 mm (feiner Sand) 
4. 
5. Abschlämmbare Theile. 
Das Gewicht der vier ersten Gruppen ‚stellt man im Ilufttrockenen 
Zustande fest; das Gewicht der fünften Gruppe ergiebt sich aus der 
Differenz. Eine directe Bestimmung der aus den Schlämmwassern ab- 
filtrirten und getrockneten Masse geht bei dem Kühne’schen Verfahren 
wegen der grossen zum Schlämmen verwendeten Wassermenge nicht an. 
Dagegen ist es empfehlenswerth, das in den Schlämmwassern suspendirte 
Gemenge der feinsten sandigen und thonigen Bestandtheile durch irgend 
ein chemisches Reagens auszuscheiden und in der ausgeschiedenen Masse 
mittelst des Mikroskopes oder der Loupe das gegenseitige quantitative 
Verhältniss von Sand- und Thontheilchen annähernd zu taxiren. Ueber- 
haupt empfiehlt sich die mikroskopische Prüfung bei sämmtlichen durch 
die mechanische Analyse erhaltenen Producten. 
Die Abscheidung der im Schlämmwasser suspendirten Theilchen kann 
durch Zusatz einer aus Stearin, Ammoniak und verdünntem Weingeist be-
	        
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