VI. Alkaloide.
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Das Morphin (frei) ist löslich in Amylalkohol und Alkohol (kochend)
dagegen schwer löslich in Wasser, fast unlöslich in Ammoniak.
Neutrale Eisenchloridlösung giebt mit Morphinsalzen eine intensive
Grünfärbung.
Jodsäure wird in Gegenwart freier Säure zu Jod reducirt, das durch
Schütteln mit Schwefelkohlenstoff an der Rosafärbung, welche es dem
Schwefelkohlenstoff ertheilt, erkannt wird.
Werden Morphiumsalze in concentrirter Schwefelsäure gelöst und in
diese Lösung ein Krystall von Salpeter geworfen, so umgiebt sich letzterer
mit einer braunen Zone. (Sonnenschein und Husemann.)
Platinchlorid giebt einen gelben käsigen Niederschlag, Phosphormolyb-
dänsäure einen flockigen, gelben, Quecksilhberchlorid einen weissen krvstal-
linischen Niederschlag.
Microchemisch ist Morphium an den charakteristischen Nadeln des
salzsauren Salzes zu erkennen.
Es sei bemerkt, dass zur Erhaltung sicherer und entscheidender Reac-
:;jonen die zu prüfende morphiumhaltige Lösung möglichst rein erhalten
werden muss.
2. Opium.
Für den Nachweis des Opiums ist neben dem Nachweis des eben be-
sprochenen Morphiums noch der des zweiten charakteristischen Bestand-
theiles, der Meconsäure von Wichtigkeit, ebenso oft noch der des Narco-
tins. Letzteres wird durch Ausschütteln der aus den zu prüfenden Ob-
jecten wie oben erhaltenen Alkoholauszüge mit Aether in alkalischer Lösung
und Verdunsten des Aetherextractes gesondert, und wenn nöthig durch noch-
maliges Behandeln der sauer gemachten Lösung des Aetherverdunstungs-
‘ückstandes mit Aether, Abgiessen des Aethers, Alkalischmachen der Lösung
und. Extrahiren mit Aether. aus dem Verdunstungsrückstand des letzteren
reiner gewonnen.
Das Narcotin krystallisirt in Rhomboedern (spitz) oder büschelförmig
gruppirten Nadeln.
Phosphormolybdänsäure fällt Narcotin bräunlichgelb, flockig.
Concentrirte Schwefelsäure löst es mit gelber Farbe, die auf Zusatz
von einer Spur Salpetersäure in Carmoisinroth übergeht.
Meconsäure wird dadurch nachgewiesen, dass der beim Verdunsten
der aus saurer Lösung erhaltenen alkoholischen Auszüge bleibende Rückstand,
wie angegeben, mit saurem Wasser gekocht und die erhaltene Lösung nach
dem Erkalten und Filtriren mit Bleiessig so lange versetzt wird, als noch
ein Niederschlag entsteht. Der so erhaltene Niederschlag wird abfiltrirt,
in Wasser suspendirt, durch Schwefelwasserstoff zerlegt und in der von
Schwefelblei abfiltrirten Lösung die Meconsäure nach dem vorsichtigen Ver-
dunsten derselben nachgewiesen.