Full text: Chemisch-technische Untersuchungsmethoden der Gross-Industrie, der Versuchsstationen und Handelslaboratorien (2. Band)

J. Nachweis mineralischer Gifte. 731 
Nachdem wir so die Reactionen und den Nachweis der einzelnen 
häufiger vorkommenden organischen und unorganischen Gifte beschrieben, 
wollen wir zum Schluss noch auf die Wege eingehen, mittelst welcher man 
im Stande, ist die verschiedenen Gifte nebeneinander, ohne durch den 
Nachweis des einen die Möglichkeit des Nachweises eines anderen zu 
schädigen. nachzuweisen. 
I. Nachweis mineralischer Gifte. 
Allgemeiner Gang. 
Nachdem die organischen Massen, wie in der Einleitung angegeben, 
zerstört sind, wird in der bei Arsen (sub 6) angegebenen Weise mit 
Schwefelwasserstoff behandelt. 
Der resultirende Niederschlag wird auf einem Filter gesammelt und 
das Filtrat einstweilen (mit a bezeichnet) bei Seite gestellt. 
Der Niederschlag wird noch feucht mit gelbem Schwefelammonium 
“oder besser Schwefelkalium, weil dieses kein Kupfer löst) digerirt und 
filtrirt. Aus dem Filtrate werden durch Salzsäure die Schwefelmetalle 
wieder ausgefällt, filtrirt, getrocknet und in einem geräumigen Porzellan- 
tiegel mit Salpetersäure zur Trockne und alsdann nach Hinzufügung 
sines Ueberschusses von Aetznatron in einem Silbertiegel zum Glühen ge- 
bracht. Die erkaltete Schmelze wird nach dem Aufweichen mit Wasser 
mit !/;, des ganzen Volums Alkohol (0,83 spec. Gewicht) versetzt und an 
einem warmen Orte vollständig absetzen gelassen. Antimon setzt sich als 
Natriumantimoniat ab,‘ Zinn und Arsen bleiben in Lösung, Der abfiltrirte, 
mit einem Gemisch von gleichen Volumen Alkohol (wie oben) und Wasser, 
später 1 Vol. Wasser !/, Vol. Alkohol gewaschene Niederschlag wird dann 
gelöst und auf Antimon geprüft. 
Das Filtrat wird nach Verjagen des Alkohols mit Salzsäure ange- 
säuert, mit Schwefelwasserstoff behandelt, der Niederschlag abfiltrirt und 
mit kohlensaurem Ammoniak digerirt. Nach dem hierauf erfolgten Filtriren 
bleibt Zinn ungelöst zurück, während Arsen in Lösung geht und aus derselben 
durch Zusatz von Salzsäure und Einleiten von Schwefelwasserstoff gefällt 
wird. Jedes einzelne Metall wird alsdann für sich nach der im svpeciellen 
Theil angegebenen Methode nachgewiesen. 
Die in Schwefelkalium unlöslichen Schwefelmetalle werden mit Salpeter 
säure erwärmt, und so bis auf Quecksilber, das ungelöst zurückbleibt, gelöst. 
Der Rückstand wird mit Königswasser gekocht und die eingedampfte 
Lösung. mit Alkohol, durch den etwa gebildetes Bleisulfat nicht gelöst wird, 
während Quecksilber als Sublimat in Lösung geht, extrahirt. 
Die vom Schwefelquecksilber abfiltrirte salpetersaure Lösung wird nun 
mit Alkohol und Schwefelsäure zur Fällung des Bleies als Sulfat mehrere 
4%
	        
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