Full text: Chemisch-technische Untersuchungsmethoden der Gross-Industrie, der Versuchsstationen und Handelslaboratorien (2. Band)

102. 
Eisen. 
Lösung ganz übereinstimmende Resultate, wenn die zur Ausfällung: ver- 
wendete Molybdänlösung in grossem Ueberschuss — mindestens 60 ccm 
auf jedes Centigramm gelöster Phosphorsäure — vorhanden war, die freie 
Ohlorwasserstoffsäure nicht über 2%, betrug, der Niederschlag die hin- 
reichende Zeit zur Abscheidung hatte und jede Erwärmung über Blut- 
wärme vermieden war. Die Abscheidung des Niederschlages aus salpeter- 
saurer Lösung erfolgt allerdings viel schneller. Wird die mit der sal- 
petersauren Lösung von molybdänsaurem. Ammoniak versetzte salzsaure 
Eisenlösung erwärmt, so zersetzen sich Salzsäure und Salpetersäure 
wechselseitig, es geht dabei das Lösungsmittel der Molybdänsäure verloren 
and diese scheidet sich mit aus, wodurch dann in der überstehenden fast 
molybdänsäurefreien Flüssigkeit das ursprünglich gefällte Ammon-Molybdän- 
Phosphat wieder löslich wird. 
Kommt es darauf an, eine möglichst rasche Bestimmung der 
Phosphorsäure von Eisenerzen auszuführen, : so kann man hierzu, 
falls nicht der Phosphorsäuregehalt zu gering ist, die Kaliummolybdat- 
methode anwenden. Diese von Korschelt!) angegebene Methode wird 
wie folgt ausgeführt. Man löst 1 Th. Molybdänsäure und 1 Th. reines 
Kalihydrat in 6 Th. Wasser, setzt nach: dem Erkalten 1 Th. Weinstein- 
zäure in 2 Th. Wasser gelöst hinzu und giesst das Ganze in 7’ Th. Sal- 
petersäure von 1,2 spec. Gewicht. Die Flüssigkeit wird zum Kochen er- 
hitzt und der entstandene weisse Niederschlag abfiltrirt. Die salpetersaure 
Lösung des Erzes wird wie oben dargestellt. 
Nunmehr erwärmt man 25 ccm der Molybdänlösung im Wasserbade 
auf 100%, in einem zweiten Wasserbade die Eisenlösung auf dieselbe Tem- 
peratur und giesst dieselbe in die Molybdänlösung, Man erhitzt nun noch 
20 Minuten und prüft alsdann einen Theil der über dem Niederschlage 
stehenden klaren Flüssigkeit durch erneuten Zusatz von etwas Molybdän- 
lösung auf vollständige Fällung. Alsdann bringt man den Niederschlag 
auf ein Filter, welches vorher mit einem genau gleich schweren zweiten 
Filter tarirt wurde, wäscht zuerst mit salpetersäurehaltigem Wasser (2 bis 
21/2 Volumprocente Salpetersäure) aus, bis alles Eisen entfernt ist, darauf 
zur Verdrängung der Salpetersäure drei- bis viermal mit Alkohol. Alsdann 
vrocknet man beide Filter kurze Zeit (ca. !/„ Stunde) bei 120% Der ge- 
trocknete Niederschlag enthält 4,044 °%, Phosphorsäure oder 1,768% Phosphor. 
7. Das Lösen das Erzes. Das beste Lösungsmittel ist concentrirte 
‚auchende Salzsäure, welche man in einem hohen Becherglase auf das sehr 
jeingepulverte Erz einwirken lässt, Zur Erzielung einer raschen und voll- 
ständigen Lösung ist es erforderlich, dass die Temperatur der Flüssigkeit 
im. Becherglase etwa 509% betrage und dass letzteres recht häufig umge- 
13 Zeitschr. d. Ver. z. Bef. d. Gewerbfl. 1877, S. 267.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.