Full text: Chemisch-technische Untersuchungsmethoden der Gross-Industrie, der Versuchsstationen und Handelslaboratorien (2. Band)

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Eisen. 
3. Der bei der Zersetzung des oxalsauren Manganoxydul-Kali durch 
Essigsäure störende Einfluss der Chloralkalien etc. wird vollkommen 
dadurch beseitigt, dass man vor der Fällung mit Essigsäure eine Lösung 
von Zinkehlörid zusetzt. Es wird alsdann ein Gemenge von Mangan- und 
Zinkoxalat ausgefällt und zwar ist die Ausfällung beider Metalle eine 
quantitative auch bei Gegenwart von Chloralkalien, schwefelsaurem Kali, 
essigsaurem Natron u. s. w. 
4. Das bei Luftzutritt geglühte Gemenge beider Oxalate verwandelt sich 
in Manganoxyd und Zinkoxyd. Der geglühte Niederschlag wird nach der 
Bunsen’schen Methode mit conc. Salzsäure zersetzt und das ausgeschiedene 
Jod mit unterschwefligsaurem Natron titrirt. 
Ausführung der Methode. Die Lösung des Erzes bewirkt man 
entweder .in Salzsäure oder in Bromsalzsäure. In beiden Fällen verwendet 
man 0,7—0,9 g feingepulvertes Erz (bei manganreichen Erzen reicht schon 
die Hälfte aus). . 
a) Lösen in Salzsäure. Man löst das in einem hohen Becherglase be- 
Ändliche Erz auf dem Sandbade bei der geeigneten Temperatur (ca. 50°) 
unter häufigen: Umschütteln in conc. Salzsäure, setzt eine zur Oxydation 
atwa vorhandenen Eisenoxyduls genügende Menge Salpetersäure hinzu, 
erwärmt einige Zeit und dampft die rein gelbe Flüssigkeit über freiem 
Feuer in einer Porzellanschale ab. Den trockenen Rückstand befeuchtet 
man mit ganz verdünnter Salpetersäure, erwärmt kurze Zeit, fügt ungefähr 
die siebenfache Menge der vorhandenen Oxyde (incl. des später hinzu- 
zufügenden Zinkoxydes) an oxalsaurem Kali (1:3) hinzu und digerirt etwa 
/, Stunde im Wasserbade. Der grösste Theil des Eisens und alles Mangan 
geht hierbei in Lösung, als oxalsaure Salze. Um alles Eisen zu lösen, 
fügt man unter Umrühren tropfenweise verdünnte Essigsäure hinzu. Die 
durch die Salpetersäure frei gemachte Oxalsäure wird durch Zusatz von 
Kali- oder Natronlauge bis zur Entstehung eines bleibenden geringen 
Niederschlages neutralisirt. . 
b) Lösen in Bromsalzsäure. Man übergiesst das Erz in einem auf dem 
Wasserbade stehenden hohen Becherglase mit einer Auflösung von Brom 
in Salzsäure und verdampft die Lösung zur Trockene. Den trockenen 
Rückstand übergiesst man nach dem Erkalten mit, Bromwasser (etwa 
5—10 ccm). (Unterlässt man diese Oxydation, so wird bei nachherigen 
Fällen des Mangans gewöhnlich etwas rothes‘' Eisenoxyduloxalat mit aus. 
geschieden.) Man erwärmt nach Zusatz des Bromwassers kurze Zeit im 
Wasserbade, fügt das oxalsaure. Kali hinzu und verfährt im Uebrigen wie 
in a) angegeben. Da keine Oxalsäure freigemacht wird, so hat man natür- 
lich auch keine Kalilauge zur Neutralisation nothwendig. 
c) Die Fällung mit Essigsäure, Die nach Zusatz des überschüssigen 
oxalsauren‘ Kalis erhaltene. mehr oder weniger intensiv grün gefärbte
	        
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