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Eisen;
Jie nachfolgend angegebenen Vorsichtsmassregeln, so bietet das Filtriren
des Niederschlages keinerlei Schwierigkeit und kann man sehr bequem eine
grosse Anzahl solcher Manganbestimmungen nebeneinander ausführen,
Die über dem Niederschlage stehende Flüssigkeit wird klar durch ein
Filter abgegossen und nach dem Aufgiessen der letzten Menge Lösung
der Niederschlag mit der Waschflüssigkeit, aus gleichen Volumen conc.
Essigsäure, Alkohol und Wasser bestehend, übergossen, so dass man sofort
Jdecantiren kann, wenn die letzte Menge Eisenlösung abgelaufen ist. Lässt
man statt dessen das mit der concentrirten Lösung von oxalsaurem KEisen-
oxyd-Kali getränkte Filter eintrocknen, so scheidet sich das Salz krystal-
linisch. aus und kann nur noch durch Aufgiessen von Wasser vom Filter
antfernt werden. Befindet sich schon "ein kleiner Theil des Niederschlages
auf dem Filter, so ist ein kleiner Verlust von Mangan unvermeidlich, Das
Auswaschen des Niederschlages wird fortgesetzt, bis das Filtrat mit Rhodan-
zalium keine Reaction mehr giebt, was nach 3—4 maligem Decantiren mit
jedesmal 10 ccm Waschflüssigkeit der Fall ist.
e) Das Glühen und die weitere Behandlung des Niederschlages. Der
getrocknete Niederschlag wird sammt dem Filter in einen Platintiegel ge-
öracht und zuerst nur ganz. schwach bei aufgelegtem Deckel erhitzt. Die
Temperatur darf erst ganz allmählich gesteigert werden. AKrhitzt man
gleich zum Glühen, so reisst das auftretende Kohlenoxyd Theile des Nieder-
schlages mit sich fort. Sind die Oxalate zersetzt, was bei Gegenwart von
Mangan die schwarzbraune Farbe des Rückstandes verräth, so erhitzt man
zum Glühen, nimmt den Deckel ab und stellt den Tiegel schräg, so dass
die Luft frei hinzutreten kann.
Der geglühte Rückstand (Manganoxyd und Zinkoxyd) enthält gewöhn-
lich noch etwas kohlensaures Kali (vom oxalsauren Kali herstammend),
welches beim Glühen einen Theil des Mangan iin mangansaures Kali über-
führt, wodurch die Resultate bei der Titration zu hoch ausfallen würden,
Desshalb ist es unter allen Umständen rathsam, den Tiegelinhalt nach
kurzem Glühen in ein Becherglas zu bringen, den Glührückstand mit
neissem Wasser zu übergiessen, auf Zusatz von etwas Alkohol zu digeriren
und dann zu filtriren. Der Rückstand wird zur Entfernung der letzten
Spuren Alkali mit heissem Wasser ausgewaschen. ; .
Der Niederschlag wird nun genau wie eine Braunsteinprobe nach der
Bunsen’schen Methode. behandelt. Aus der Gleichung:
Mn, O0; + 6 HCl = 2 Mn.CL +2 C1+3H, 0
folgt, dass ein Molecül Jod einem Molecül Manganoxyd (zwei Atomen
Mangan) entspricht. ;
f) Titerstellung des unterschwefligsauren Natrons. Man bereitet sich
reines Manganoxydulöxyd, zersetzt dasselbe nach der Bunsen’schen Methode
mit Salzsäure und titrirt das ausgeschiedene Jod mit unterschwefligsanrer