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Streben durch; an den Langseiten endigen diese in Spitzpyramiden.
Von einem für dieses Gebiet einzigartigen Glieder- und Schmuck-
reichtum das Strebewerk des Lhs.; eine konstruktive Kühnheit ist
es, daß die an der Oberwand des Msch. erscheinenden, mit Fialen
gekrönten Str. Pfl. keine senkrechte Unterstützung haben; sie stehen
auf dem Rücken der Str. Bgg. und übertragen durch diese ihre Last
auf die Str. Pfl. der Ssch. — Der aus der WFassade herauswachsende
T. hat über der Eingangshalle eine nach dem Sch. offene Musik-
empore mit schönem Sterngwb. und Resten von Bemalung (jetzt
durch die Orgel, schönes Gehäuse von 1601,. entstellt); außen
3 Freigeschosse, das oberste mit Eckvorkragungen, welche früher
Zinnen trugen; das ehemalige Pyramidendach später durch ein
Zwillingsdach ersetzt. Bmkw. die Krönung des 8eck. Treppen-
türmchens am Chor. — Ausstattung. Beträchtlicher Aufwand an
schlechten Barockaltären, die auch das Msch, durchsetzen.
S. Marien-K. (Franziskaner). Etwa M. 14. Jh. Hllk. von 6 Jochen,
1sch. langer platt geschl. Chor, ganze Länge 77 m. — Im Lhs.
das n Ssch. schmäler und mit Empore. Aufbau ungemein schlank,
27 m. H. und 25 m Br. Das Fenstermaßwerk in eckiger Netzform
zeigt die Schwierigkeiten in der Herstellung dieser Schmuckform
rein aus Backstein. Äußeres schlicht, nur mit breitem Friesband
geschmückt, ohne Streben, turmlos. Eigentümlich der OGiebel:
über den Fenstern springt die 3 m starke Mauer schräg zurück
und es entwickeln sich 3 8eck. Türmchen; hinter ihnen ein dünn
aufgemauerter Maskengiebel. — An allen Pfl. Barockaltäre, einige
spgot. Flügelaltäre sehr beschädigt. — Das Chorgestühl aus
A. 15. Jh. ist unter den gotischen das älteste und reichste in der
Provinz; hohes Rückgetäfel mit Maß- und Blattwerk, fast ohne
Figürliches. — Kanzel von 1616, reiche, wenn auch nicht erst-
klassige Arbeit, mächtiger Schalldeckel. — Wenig jünger die
prächtige Orgelbalustrade. — Grabdenkmal der Anna von Schwe-
den, Sarkophag mit liegender Fig., A. 17. Jh. — Epitaphe ohne
höheren Wert, rel. bmkw. das des Math. Neißer 1581. — Reste
von Glasmalerei in Teppichmuster. Im s Ssch. Fresken aus
1. H. 15. Jh.
(Die Dominikaner-K. S. Nikolai war 2sch., 68 m lang.]
Ev. K. am Altmarkt. 18. Jh.
Altstädt. Rathaus. 1393ff., der T. vom älteren, 1259 beg. Bau.
Trotz Überarbeitung im 17. und 18. Jh. und späterer Verwahrlosung
noch immer im hohem Maße imposant, mehr einer Ordensburg
als den Rathäusern des Westens ähnlich. — Reck. außen 52:43 m,
im Hof 26:18 m. Im Erdgeschoß waren die Kaufläden, Brot-
und Fleischbänke usw. der Stadt konzentriert, in den oberen Ge-
schossen die Gerichts- und Verwaltungsräume. Das Fassaden-