Full text: Nordostdeutschland (Band 2)

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schiedenen Bränden in verstümmeltem Zustande, FEbendeshalb 
fehlen die Helme. Eine reiche Zierarchitektur bietet die kleine 
zwischen den Türmen vorspringende spgot. Vorhalle. An der 
5Seite Kapellenanbauten aus jüngeren Zeiten. Die kleinen OTürme 
tragen den Charakter von Wehrtürmen und dienten auch als solche. 
Ausstattung. — a) Mittelalter. Statue des Titelheiligen Joh. 
Bapt.° unter einem Vorbau an der NSeite, 14. Jh. Eine ähnlich 
oehandelte an der WVorhalle. An der SSeite Statue des h. Vincenz® 
1470. — Grabmal° des Bischofs Preczlaus v. Pogarell tT 1376; 
Braunmarmortumba mit alabasternen, meist erneuerten Wandfigg.; 
auf der Platte die überlebensgroße Gestalt des Verstorbenen, im 
Motiv horizontal gelegtes Standbild, saubere konventionelle Arbeit 
in weißem Marmor; die Lettern der Umschrift Einlagen aus Bronze; 
aus derselben Zeit das schmiedeeiserne Gitter, an den Schmalseiten 
giebelartig erhöht als Stütze für eine Schutzdecke, — 3 gleichartig 
behandelte: Grabplatten im Presbyterium, B. Heinrich v. Wladislaw 
1 1352, B. Peter Nowag + 1456, B. Rudolf v. Rüdesheim + 1482, 
Bronze, flacher. Reliefguß in 12 Stücken, aus einer auswärtigen 
Gießhütte (Zermann Vischer d, A, in Nürnberg?); vel. im Museum 
die Platte Hzg. Wenzels v. Sagan + 1488. Platte des B. Johann IV. 
Rot 7} 1506, bez. „gemacht zu nurinberg fon mir peter fischer im 
1496 jar“, Baldachin und Konsolen durchaus got. — Außen an 
der NWand Steinepit. des Hans Seidenhofer von Nürnberg + 1506, 
Relief mit Gregorsmesse, — b) Renaissance. Umrahmung der 
Sakristeitür° am Ende des s Ssch., 1517, reiche FrRenss., frei von 
got. Erinnerungen; das Ornament herzlich ungelenk; von einer 
besseren Hand und gleichfalls nicht ohne oberitalienischen Einfluß 
das Relief, Enthauptung Johannes, in der Lünette und die ge- 
ügelten Genien. (Verstreute Erstlinge der Ren, treten in Schlesien 
besonders früh auf, vgl. die unten zu nennenden Epitaphe der 
Elisabeth- und: Magdalenen-K.) — Denkmal des B. Johann V. 
Turzo° + 1520; wohl von dem Meister des Rybischdenkmals der 
Elisabeth-K. und urspr. in ähnlichem Aufbau; erneut; aus 16. Jh, 
nur die liegende, das Haupt auf den Arm ‚stützende Bildnisfigur®° 
(nach dem Muster Sansovinos: in S. Maria del popolo). — Epit. 
Saurma + 1526, ausgeführt 1546. — Epit, Seifrid 7 1576, der Ver- 
storbene vor dem Crucifixus knieend. — Bedeutend das Epit. Han 
1585, eleganter Aufbau von ausgeprägt niederländischem Charakter 
(„Florisstil“). — Wandgrab° des B, Andreas Jerin + 1596, die 
hochrenss. Architektur in mehrfarbigem Gestein von geschmackvoller 
Pracht, die Bildnisbüste ungewöhnlich intim in der Charakteristik 
und elegant im technischen Vortrag, alles in allem wohl das edelste 
Renss. Denkmal Schlesiens. — B. Adam Weiskohl T 1605, Tumba 
aus Sandstein und Serpentin, Bildnisfig. aus rotem Porphyr, das
	        
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