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Zweites Buch: XVII.
welche die mit ihnen angestellten Bekehrungsversuche durch die
oben angegebene Erwiderung vereitelten, überdies aber —X
kommender Gelegenheit ihre Mißachtung des Christenthums nicht
verhehlten. Die „Unfrommen“ bildeten nicht etwa eine zweite
davon verschiedene Classe; denn sie werden denjenigen entgegen—
gesetztz), welche als Getaufte den Glauben verneinen. Es ist
wahr: der Schriftsteller bezeichnet auch die also Denkenden ein—
mal als Nicht-Christens), setzt sie aber dessenungeachtet ebenda—
selbst als nominelle Mitglieder der Kirche voraus, — ja sogar
als pflichtschuldige. Sind sie doch durch Sacrament und Gelübde
an den Kirchenglauben gebunden; wenn sie dies brechen, nicht zu
widerlegen, sondern zu verdammen“). — Aber doch als schon
Verdammte zu widerlegen. — Denn das thut der nämliche, wel—⸗
cher das das Glaubensprincip verkündigende Motto der Schrift
gegen Roscellin vorgesetzt zu haben scheint 10), um thatsächlich
davon abzusehen. Die gegen diesen Getauften geübte Apologetik
st eben der Art, wie sie grundsätzlich nur gegen den Ungetauften
zur Anwendung kommen sollte. Ein Widerspruch in formeller
Beziehung so augenfällig wie möglich und doch aus dem prakti—
ichen Interesse des Scholastikers erklärbar. Indem er Nicht-Chri⸗
ten auch unter Christen anerkennt, scheidet er eine zweite Classe
von Ungläubigen von der ersten ab. Die Einen sind ungetauft,
die Andern getauft. Das berechtigt allerdings dazu, verschiedene
Ansprüche an jene und diese zu machen. Indessen da die Denk⸗
weise der einen wie der anderen die nämliche 11) ist: so darf auch
die Methode der wissenschaftlichen Polemik die gleiche sein. — Da—
gegen der dritten Classe gehören die gläubigen Freunde!2) an.
Um so berechtigter also wäre das Verfahren, grade in diesem
Falle seinem Principe gemäß 13) den Unterschied des dogmatischen
und apologetischen Wissens zu verdeutlichen, — durch eine an⸗
dere Methode den also Gestimmten zum Wissen zu verhelfen
Gleichwohl tragen die diesen gewidmeten Beweisführungen den⸗
selben Charakter wie diejenigen, welche in der Polemik gegen