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Die neue Naturanschauung u. d. relig. Weltanschauung. 227
empfunden worden, aber tiefere Denker sind nie im Zweifel darüber
gewesen, daß die neue Naturanschauung eine tiefgehende zersetzende Ein⸗
wirkung auf die überlieferten religiösen Vorstellungen mit sich bringen
müsse. Unmittelbar betroffen war der Weltgedanke des alten Syystems,
aber das mußte auch auf die Gedanken von Gott und dem Menschen
eine Rückwirkung üben. Einem Melanchthon ist die räumlich⸗zeitliche
Begrenzung der Welt im Sinne der alten Auffassung wichtig als ein Hin—
weis darauf, daß auch ihr Ziel nur ein begrenztes, die Beseligung einer
bestimmten Zahl von Menschen sei. Noch andere Welten anzunehmen, sei
unmöglich, weil man nicht annehmen könne, daß in einer andern Welt
Menschen ohne Erkenntnis des Sohnes Gottes zum ewigen Leben ge⸗
langen; so ergibt sich denn, daß Gott mit uns „gleichsam ein Bürger
dieser Welt“ sei, nicht ferne in einer anderen Welt weile und sich um
andere Menschen sorge?ts). Daß Melanchthon hier Bedenken ausspricht,
die vom kirchlichen Standpunkte aller christlichen Konfessionen nahe lie⸗
gen, ist nicht zu leugnen; daß aber diese kleinmenschliche Auffassung des
Weltganzen und Gottes selbst in der christlichen Lehrentwicklung nicht
unwidersprochen gegolten hat, zeigt schon der Origenismus?⸗) und seine
geschichtliche Fortwirkung. Auch Origenes hält allerdings an der An—
nahme fest, daß Gott Materie nur in begrenzter Masse, soweit er sie
zu beherrschen vermochte, in der Welt verwendet habe; er meint näm⸗
lich, auch Gott könne nicht begreifen und beherrschen, was unbegrenzt
und unendlich sei. Dem gegenüber macht Augustin, indem er offenbar
Bott als ein Unendliches höherer Ordnung auffaßt, geltend, für ihn sei
auch das Unendliche ein Begrenztes?). Bei dieser Annahme bietet, wie
man sieht, die Unbegrenztheit der Welt keinerlei Schwierigkeit für den
Gottesgedanken des Christentums, gleichwohl ist sie vor der Renaissance
nirgends vertreten worden. Dagegen hat Nikolaus Cusanus dem Uni⸗
versum als dem beschränkten Abbilde Gottes endlose Dauer sowie gren⸗
zenlose Ausdehnung beigelegt, nur Gott dagegen wirkliche absolute Un—
endlichkeite8). Als notwendige Selbstoffenbarung der göttlichen Sub—
stanz erscheint die Welt bei Mich. Servet.eis). Auch sonst sind bekanntlich
pantheistische Tendenzen, die aus der Neubelebung des antiken Geistes
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210) Corp. Ref. XII 215. 221.
ꝛts) Oben S. 161. 163f. 241) Nitzsch a. a. O. S. 2891f.
248) doct. ign. II 1. Im Traktat über die Genesis redet er von einer „end⸗
lichen Unendlichkeit“, einem „geschaffenen Gott“. In der Abhandlung Je dato
patris laminum wird die Schöpfung bestimmt als aeternitas prinoipiative recepta
sive principiata vꝗl. oben S. 164f. 196f. 7767
218) h. Tollin, Das Lehrsystem Servets, 1175f.