270 Wissenschaftl. u. relig. Naturanschauung i. d. Geschichte.
und Vernunft ebenso unzulänglich sind und die in Niemandes Gewalt
steht.
Auch findet Goethe wie in der Geschichte, so auch in der- Natur, der
belebten, wie der unbelebten, das Dämonische wirksam, etwas das sich
nur in Widersprüchen manifestierte, das nicht göttlich war, denn es schien
unvernünftig, nicht menschlich, denn es hatle keinen Verstand; nicht teuf⸗
lisch, denn es war wohltätig; nicht englisch, denn es ließ oft Schaden—
freude merken; es glich dem Zufall, denn es bewies keine Folge; es
ähnelte der Vorsehung, denn es deutete auf Zusammenhang's); das
Unberechenbare, anscheinend Zufällige und doch Tiefe, das ordnenden
Kategorien des menschlichen Denkens Widerstehende der Natur und
ihrer SZusammenhänge ist damit zu deutlichem Ausdruck gebracht. Die
schwierigsten Rätsel gibt eben die Gesamtheit des organischen Lebens,
das Verständnis des großen Zusammenhanges auf. Die Bienen bringen
als Gesamtheit etwas hervor, das auch den Schluß macht und als Kopf
des Ganzen anzusehen ist, den Bienenkönig (so!l). So bringt ein Volk
seine Helden hervor; so vereinigten sich die poetischen Kräfte der Fran⸗
zosen in Voltaire?se). Ebenso ist schließlich die gesamte Natur als ein
großer Organismus aufzufassen, der Tier- und Pflanzenreich als seine
Kinder hervorbringt. Das ganze Pflanzenreich kann man als „ein un—
geheures Meer ansehen, welches ebensogut zur bedingten Existenz der
Insekten nötig ist, wie das Weltmeer und die Flüsse zur bedingten Exi—
stenz der Fische“, ebenso die ganze tierische Welt als ein großes Element
„wo ein Geschlecht auf dem andern und durch das andre, wo nicht ent—⸗
steht, doch sich erhältees)“. Ist damit ein großartiges Bild von der gegen—
seitigen Bedingtheit und Durchdringung des organischen Lebens gezeich—
net, so findet dieses seine Ergänzung in der Idee der Konzentration die—
ses Lebens in einem „höchsten Geschöpf der Natur“, einem Wesen, das
„nach tausendfältigen Tieren gemacht ist und sie alle enthält“, das zu—
gleich fähig ist, die schaffenden Gedanken der Natur nachzudenken, weil
der Kern der Natur ihm im herzen ist. „Wenn die gesunde Natur des
Menschen als ein Ganzes wirkt, wenn er sich in der Welt als in einem
großen, schönen, würdigen und werten Ganzen fühlt, wenn das harmo—
nische Behagen ihm ein reines, freies Entzücken gewährt, dann würde
das Weltall, wenn es sich selbst empfinden könnte, als an sein Siel ge—
langt aufjauchzen und den Gipfel des eignen Wesens und Werdens be—
wundernẽech. Gleichwohl widerrät der spottende Proteus dem homun⸗
391) Aus meinem Leben, PBuch 20. 3292) Eckermann, 5. 444.
s93) Magnus a. a. O. S. 149.
304) Eckermann Ss. 592; „Metamorphose der Tiere“, W. 3,89 ff, „Gott und
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