370 Das physikalisch⸗chemische Weltbild.
kleinen Kraftzuwachses, z. B. durch Rotation, um die Anziehungskraft
der Masse zu überbieten. Nun ist bei Massen von der Größenordnung
10 gre(die Masse der Sonne beträgt 1,9 mal 10* gr) der Quotient
kleiner als O,1. Dagegen steigt er bei einer Masse von 1030 gr bereits
auf 0,8, so daß dieser Wert bereits gewissermaßen eine Grenze für die
Cxistenzmöglichkeit der Fixsterne bedeutet. Die Theorie ergibt ferner
bestimmte Beziehungen zwischen Temperatur und Masse wie zwischen
Temperatur und Dichte und auch zwischen absoluter Masse der Sterne
von geringster Dichtigkeit Kiesensterne) und ihrer absoluten helligkeit.
Je größer die Masse, desto größer ist die Dichte, bei der die maximale
Temperatur erreicht wird. Die Gesamtmassen scheinen nach Ludendorff
mit fortschreitendem Spektraltppus abzunehmen; so kann die durch—
schnittliche Masse vom Typ A auf etwa 4 Sonnenmassen angenommen
werden. Umgekehrt geht aus der Theorie hervor, weshalb unter den
selbstleuchtenden Sternen Massen, die kleiner als 1/10 der Sonnenmasse
sind, nicht gefunden werden; so kleine Massen erreichen eben niemals
eine hinreichende Ceuchtkraft, um uns sichtbar zu werden.
Nach der Kant-Caplaceschen Hypothese sollen die Sonne und alle
Planeten durch allmähliche Verdichtung des Urnebels entstanden sein.
Diese Annahme wird durch die Ergebnisse der Spektralanalyse auf eine
feste Grundlage gestellt und zugleich auf das ganze Fixsternsystem aus-
gedehnt. Die Stadien des kosmogonischen Prozesses liegen gewissermaßen
offen zutage, sofern noch gegenwärtig am Sternenhimmel alle diese
Entwicklungsstufen vorhanden sind und sich der Forschung darbieten.
Die Cxistenz echter Gasnebel, deren Spektrum sie als solche un—
verkennbar macht, steht seit Huggins (1863) fest. Man unterscheidet:
1. Das feine Netzwerk schwacher Nebel, das große Flächen, vielleicht
den ganzen himmel überspannt Mebelschleier); sie stehen den großen
„chaotischen“ Nebeln nach Art des Orionnebels nahe. 2. Die kleinen
regelmäßigen Nebel (planetarische und ringförmige). 3. Die in reflek—
tiertem Licht leuchtenden Nebel, wie die Plejadennebel. Im Spektrum sind
neben „Hauptnebellinien“, deren Träger noch unbekannt sind, besonders
Wasserstoff und Helium festgestellt worden. Die Nebel zeigen neben enor—
mer Ausdehnung, der ersichtlich sehr geringe Massen entsprechen, mehr⸗
fach starke lokale Strömungen im Innern, zumal auch nach einem etwa
vorhandenen Kern; bei den regelmäßigen Nebeln findet sich auch Rota⸗
tionsbewegung. Am Orionnebel hat man ferner feststellen können, daß
die leuchtenden Gase keineswegs überall gleichmäßig gemischt sind.
Den kleinen regelmäßigen Nebeln stehen die Nebelsterne aahe, die
nichts andres zu sein scheinen als planetarische Nebel mit besonders deut—
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