Das Leben und seine Formen.
Kristalle können sowohl durch typische wie durch koordinative
Valenzen aufgebaut werden. Im ersten Fall sind sie hart und
besitzen einen sehr hohen Schmelzpunkt, wie beides besonders stark beim
Diamanten hervortritt. Das Gegenstück dazu bilden Kristalle, die nur
durch (natürlich relativ schwache) Nebenvalenzen, sei es von Atomen, sei
es von Molekülen, gebildet sind. Die Länge der „Dalenzbindung“ d. h.
des Abstandes zweier chemisch gebundenen Atome im Vristall ist von
derselben Größenordnung, wie die Dimensionen der Atome selbst
(10 * cw), sie sind also sehr dicht zusammengepackt. Besonders klein
ist die spezielle Konstante (mit der 1078 zu multiplizieren ist) beim
Diamanten (1,8); beim Chlorkalium z. B. 3,13.
Schon Berthelot erkannte (1861), daß für die Reaktion chemischer
Stoffe nicht nur ihre Affinität in Betracht komme, welche jedoch nur bei
unmittelbarer Berührung wirksam wird, sondern auch das Mengenver—
hältnis der reagierenden Stoffe. Auf der mathematischen Formulierung
und näheren Ausgestaltung dieser Grundidee beruht die Umwandlungs—
lehre der heutigen Chemie. Berthelot hat auch bereits den Begriff des
chemischen Gleichgewichtes eingeführt; darunter versteht man heute, den
physikalischen Anschauungen folgend, kein statisches oder ruhendes, son—
dern ein dynamisches Gleichgewicht, in dem die Kräfte, ohne aufzuhören,
zu wirken, sich mit ihren Wirkungen die Wage halten. Die damit gege—
benen Gesetze lassen sich nicht nur empirisch ableiten, sondern sind zu—
gleich strenge Postulate der Thermodynamik.
Neben der stofflichen Umwandlung, die sich in der chemischen Keak—
tion vollzieht, ist die gleichzeitige Anderung der Energie des chemischen
Systems zu beachten. Die ünderung muß nach dem Energiesatz gleich
sein der Summe der entwickelten (bzw. verbrauchten) Wärme und der
vom Snustem geleisteten Arbeit, die man als (positive oder negative)
Wärmetönung bezeichnet. Läßt man ein System zum gleichen Anfangs—
zustand gelangen, so muß, welcher Weg auch dabei eingeschlagen sein
mag, dieselbe Wärmetönung eintreten, also die Wärmesumme konstant
sein. Don besonders großer Bedeutung ist, zumal für die Chemie der
Kohlenstoffverbindungen, die sog. Verbrennungswärme, d. h. diejenige,
Wärmemenge, welche bei der vollständigen Oxydierung eines Mols
des Stoffes erhalten wird. Die Verbrennungswärmen organischer Ver—
bindungen zeigen einen überwiegend „additiven“ Charakter, doch sind
auch Einflüsse der Konstitutionsverschiedenheit unverkennbar. 3. B. be—
trägt die Verbrennungswärme eines Mols äthnlalkohol, d. h. von 46
Gramm reinen Alkohols 340 Kal., bei einem Mol. Rohrzucker (wohin
auch der aus der Suckerrübe gewonnene gehört) d. h. 342 Gramm,
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