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Das Leben und seine Formen.
Cebertran, vorhandenen, dessen Fehlen besonders wachsende und stillende
Tiere schädigt und rachitisähnliche Störungen an den Knochen bewirkt. Wie
die Vitamine selbst, so ist auch ihre Wirkungsweise heute noch nicht ge⸗
nau bekannt.
Sehr viel leichter als bei solchen hochkomplizierten, aber letztlich
aus weit verbreiteten Clementen aufgebauten Stoffen läßt sich in anderen
Fällen die Lebensnotwendigkeit der Materialien überblicken, so beim
Wasser und den Salzen. Das Wassere) ist ein Hauptbestandteil
des lebenden Organismus, nicht selten macht es mehr als die
hälfte der Masse aus. Man kann den Organismus als einen Akkumu—
lator betrach en, der je nach Bedarf große Wassermengen aufnimmt oder
wieder abgibt, aber im Unterschiede zum Akkumulator erhält er trotz
aller Schwankungen das ihm eigne dynamische Gleichgewicht im Wasser⸗
gehalt aufrecht. Man kann ihn auch als ein Gefäß voll wäßriger Lösung
betrachten, genauer als ein System von Dutzenden, vielleicht (auch wenn
von den einzelnen Zellen noch ganz abgesehen wird) Hunderten solcher
Hefäße, die durch Wände voneinander getrennt sind und in denen sehr
verschiedenartige Prozesse vor sich gehen. Salze und Zucker lösen sich
im Wasser gänzlich auf und verlieren ihren Zusammenhang, Fette bil—
den feinste Tropfen, die vom Wasser (sofern sie nicht verseift werden)
unterschieden bleiben. Daneben gibt es Stoffe wie Leim, die ihr
Dolumen stark vergrößern, aber ihren Zusammenhang, eine gewisse
tnpische Feinstruktur und bestimmte Orientierung, behalten d. h. quellen
Nolloiders); dahin gehören die Eiweißstoffe. Kolloid und Wasser sind
m Organismus eins; ein wasserfreier Organismus wäre leblos; es ist
nithin eine unerläßliche Lebensbedingung des Organismus, seinen nor—
malen Quellungszustand aufrechtzuerhalten. In der Quellungsfähigkeit
des Organismus, die in den verschiedenen Geweben einen verschiede—
nen, aber ganz bestimmten Grad hat, suchen neuere Vertreter der Kol⸗
loidchemie wie Bechhold den Schlüssel selbst für so geheimnisvolle Funk—
tionen des Organismus wie die Konstanz der Sormbildung oder die
Erregung des Muskels:a). Auch Alter und Tod lassen sich als Abnahme
der Quellungsfähigkeit bzw. als Entquellungserscheinungen auffassen.
5. B. zeigt der menschliche Körper im 3. Monat 94 prozent Wasser—
gehalt, bei der Geburt 69—66, beim Erwachsenen 58. Bei weiterem
Altern erfolgt eine fortschreitende Entquellung, die übrigens nicht an
12) Pon allen Lösungsmitteln besitzt das Wasser die größten Fähigkeiten;
es vermag viele gelöste Substanzen in ihre Jonen zu zerspalten, andre wenig—
stens bis zu der normalen Molekülgröße aufzulösen.
15) Vgl. oben S. 390. 14) Vgl. unten S. 413.
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