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Der heutige Stand des Problems. 33
wissenschaftlich gesicherten Tatsachen widerstreitend, zugleich aber mit
den Ideen höchster Geistigkeit nicht zusammenstimmend beurteilt. Aber
so gewiß hier ein eigenartiges und wichtiges Problem berührt ist, so
doch nur ein Teilproblem. Die entscheidende Frage aber ist die allge—
meinere, ob sich Gott und Natur in menschlicher Person verbunden den—
ken lassen, mit andern Worten, ob die Auffassung des homo sapiens als
einer Naturgattung mit seiner religiösen Auffassung als Gotteskind, als
erfüllt von Gottes Geist und Leben sich ohne 5wang und innern Wider⸗
spruch zusammendenken lassen.
Cenken wir noch einmal zu Kant zurück. Zwei Welten hatte er
unterschieden, die der Naturnotwendigkeit und der Freiheit; den Men⸗
schen hatte er zum Bürger beider Welten gemacht und so den Dualismus
in ihn selbst hineingetragen. Diesen Dualismus innerlich zu überwinden,
d. h. verständlich zu machen, wie denn die einheitliche Persönlichkeit
Bürger beider Welten sein, wie sie notwendig und doch frei, d. h. nach
Idealen handeln könne, ist ihm nach übereinstimmendem Urteil nicht
gelungen; er blieb in dem seit Plato überlieferten Dualismus stecken.
Aber gerade dieser Dualismus erschien dem Zeitalter Herders und Goe—
thes unerträglich. Von Natur- und Kunstbetrachtung gesättigt, an Spi⸗
nozas grandioser Einfalt zum Bewußtsein ihres innersten Strebens er⸗
wacht, verlangten sie nach einer Idee vom Menschen, die ihn ganz und
stetig in Natur wurzeln und doch ganz in Kraft und Wahrheit Geist
werden ließ. Auch für Schleiermachers Denken bildere die geistleibliche
Einheit des Menschen den Ausgangspunkt seines Denkens. Durch die
neuere naturwissenschaftliche Entwicklungslehre scheint diese Idee der
Einheit befestigt zu werden, zugleich äber ist sie durch den Mechanismus
und Naturalismus der Theorie schwer belastet und in die gleiche KRich—
tung drücken Anatomie, Physiologie und Phychopathologie. Es wird so
der Mensch zum schweren Problem, zur Sphinx. Aber wie schwer das
Problem lasten mag, es muß lösbar sein. Denn was der Mensch sei,
muß er, wenn wir nur richtig fragen, uns sagen können. Eben darum
wird das anthropologische uns zum eigentlichen Kernproblem. Denn so—
weit hat Feuerbach Kecht: wenn wir nicht „göttlichen Geschlechts“ sind,
werden unsere Gottesgedanken zu haltlosen Phantasien; wie sollten wir
über den allbeherrschenden Geist Auskunft geben können, wenn wir ihn
nicht in uns selbst spürten? Soweit die kosmologischen religiösen Pro—
hleme rein kosmologischer Art sind, werden sie bei unserer geringen Ein—
sicht in das Ganze der Natur uns großenteils Probleme bleiben müssen.
Das wird aber dem Menschen, der religiös sein und doch realistisch den—
Titius, Natur und Gott.