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Einfühlung in die Natur.
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logischen Motive in ihrem inneren Susammenhange kennen zu lernen, die
im Verkehr des Menschen mit der Natur auftreten; wie weit die sich hier
ergebende rein sachlich gemeinte Anordnung den wirklichen Geschichts⸗
verlauf rekonstruiert, kann außer Betracht bleiben.
Der Aufklärungszeit wie der Romantik (soweit sie auf Rousseau zu—
rückgeht) erschien die „natürliche“ KReligion gegenüber der „geoffen—
barten“, aber konventionell gewordenen als zu erstrebendes Ziel und als
Wahrheit; ein Ausläufer dieser Betrachtung ist die Auffassung der Keli—
gion als poetischer Naturbetrachtung. Der heutigen Forschung erweisen
sich die Religionen der sog. „Naturvölker“ zwar in vielen Zügen als sehr
primitiv, aber zugleich so „unnatürlich“ wie möglich. Selbst den hel⸗
lenen spricht ein so hervorragender Forscher wie Viktor Hehn die unbe—
fangene Beobachtung der „natürlichen Kealistik der Dinge“ ab; fie lebten
vielmehr „im Traum religiöser Phantasie, in idealem Schein“1). Damit
stellt sich uns ein wichtiges Problem vor Augen, die pfychologische Frage
nach der Einstellung des („vorwissenschaftlichen“) Menschen zur Natur,
überhaupt zur Welt. Der einschlägige Problemkomplex ist neuerdings
mehrfach behandelt worden; ich erinnere nur an so bedeutende Analnsen,
wie sie Wundts Untersuchungen über mythenbildende Phantasie oder
heinr. Maiers „Psychologie des emotionalen Denkens“, Freuds und
seiner Schule psychoanalytische Zergliederungen, Levy-BBruhls Studium
der geistigen Funktionen in den primitiven Gesellschaften dargeboten
haben. Wir wollen auf das Ergebnis dieser Arbeiten?), soweit es unser
Dorhaben zu fördern vermag, eingehen; polemische Auseinandersetzungen
müssen unterbleiben.
Mit Maier können wir zwei Arten des Denkens unterscheiden, das
auf Erkenntnis, letztlich auf Wissenschaft gerichtete (kognitive) und das
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1) hehn, Kulturpflanzen u. Haustiere, 7. A. 1902, 8. 480. 5. 486.
2) Wundt, Völkerpsychologie? Bd. IV—VI, namentlich IV, 1-77. Heine.
Maier, Psychologie des emotionalen Denkens, 1918. Von neueren psychologischen
Arbeiten ist besonders Gust. Störring, Psychologie, 1923, herangezogen. Von
siegm. Freud kommen neben den älteren Schriften (Stud. über Husterie — mit
Breuer — 31916 und Traumdeutung, 6 1916) namentlich Vorlesungen zur Ein—
führung in die Psychoanalyse, 21918, Jenseits des Custprinzips, 1920, „Das
Ich und das Es“, 1923, in Betracht; in letzterer Schrift ist der Ubergang zum
„UÜber⸗-Ich“ vollzogen als der Grundlage der Sittlichkeit und der Religion. Die
religionspsychologischen Versuche seiner Schüler sinden sich in der „Imago“, Zeit—
schrift für Anwendung der Psychoanalyse auf die Geisteswissenschaften. — Levn
Bruhl, Les fonctions mentales dans les societés inférieures, Paris 1910
(deutsch v. Jerusalem, 1921). Gust. Biychowsti, Metaphysik und Schizophrenie,
eine vergleichend psychologische Studie, 1923.