592 Der religiöse Wert des naturwissenschaftlichen Weltbildes.
mischen Wissenschaft für die religiöse Weltbetrachtung zu ihrem Ziele
geführt. wir können indes unseren Ertrag durch zwei Gesichtspunkte,
die wir hinzufügen wollen, noch begrenzen. Wichtig erscheint es mir
vor allem, das Vorurteil nicht aufkommen zu lassen, als sei in dem
Ausgeführten irgend etwas wie ein „Beweis“ für den Gottesgedanken
und damit für die Wahrheit des Glaubens enthalten. Die heutige For—
schung schließt mit allen andern metaphnysischen Voraussetzungen auch
den Gottesgedanken aus und muß ihn ausschließen, um unbeirrt ihrer
Aufgabe, die Beziehungen der Naturdinge zueinander zu erforschen, nach—
zugehen. Der Gottesgedanke vermag direkt die naturwissenschaftliche
Aufgabe nicht mehr zu fördern als etwa die Runst, ein Paar Stiefel zu
machen oder ein anderes Gewerbe. Indem wir die Beziehungen der
naturwissenschaftlichen Crgebnisse zum Gottesgedanken ins Auge fassen,
sind wir somit aus dem Gebiete der Naturwissenschaft völlig heraus—
getreten und befinden uns im Bereiche der Religionswissenschaft, Be—
weise andrer als rein religiöser Art kann es hier nicht mehr geben. Das
Kecht der Keligion, mit wissenschaftlichen Ergebnissen in ihrer Weise
zu verfahren, wird man aber gewiß nicht bestreiten wollen, weil auch
jede Wissenschaft je nach Umständen Entlehnungen aus einer andern
vornimmt.
Allerdings ist der formale Unterschied in der Behandlung des
Stoffes ein sehr großer und darauf bezieht sich die zweite Bemerkung,
die noch zu machen ist. Es handelt sich ja nicht um die Entlehnung einer
Wissenschaft aus der andern, sondern um die Verpflanzung eines Ob—
jekts aus dem Gebiete des wissenschaftlichen Denkens in das der reli—
giösen Anschauung und des religiösen Gefühls. Man muß diesen Unter—
schied, schon rein psychologisch, als einen sehr starken beurteilen und es
ist von Wichtigkeit, die Divergenz scharf zu erfassen, um jede dieser ur—
sprünglichen Lebensbewegungen in ihrer Eigenart zu würdigen und ge—
währen zu lassen. Fest in der Wirklichkeit zu stehen, jede Behauptung
an ihr zu prüfen, nicht leichthin zu glauben, ist die Art des erst in
der Neuzeit völlig ausgebildeten wissenschaftlichen Lebenstypus. Nicht
nach außen zu blicken, sondern nach innen, in dem Dasein Sinn und
Wert und ideale Ziele zu finden, ist Sache des religiösen Menschentypus.
Cebensnotwendige Anpassungen der Menschheit an die Wirklichkeit sind
beide, denn auch der religiöse Glaube will nichts Willkürliches, nicht
Sache eignen Beliebens, sondern Gehorsam gegen innerlich wahr—
genommene Wirklichkeit, von der der Wille, ganz wie das Wissen auf
seinem Gebiet, Schritt um Schritt durch die Prüfung an der Wirklich—
keit bestimmt wird.
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