608 Der religiöse Wert des naturwissenschaftlichen Weltbildes.
wir uns nicht zu großen hoffnungen hingeben dürfen. Man wird diese
Ausführungen nicht mißverstehen; wie wichtige Einblicke in die Pro—
bleme des Lebens wir phnysikalischen (namentlich energetischen, aber
—
ist oben gezeigt worden; zweifellos ist auf allen diesen Wegen noch er—
heblich weiterzukommen. Ein hervorragender Dertreter der phnsiologi—
schen Chemies?) schreibt: „Die Phnysiologie, wie sie heute gelehrt wird,
umfaßt nicht die gesamte Lehre vom Leben, sondern sie bringt
in der hauptsache nur jene Teilfunktionen der Zellen zur Darstellung,
die zur Zeit mit exakten Methoden erforschbar sind. Im wesentlichen
wird das chemische und physikalische Geschehen studiert.“ Diese metho—
dische Formulierung scheint unanfechtbar und ist fruchtbar, weil es
vornehmlich gilt, unsere noch sehr lückenhafte Kenntnis durch experimen⸗
telle Forschung zu erweitern. Das Problem einer besonderen, nur der
belebten Natur eignen Energieform, der Vitalismus, ist damit vorläufig
beiseite geschoben.
Indes fragt sich ernstlich, ob auch nur die physiologische Chemie,
geschweige denn die Gesamtheit der biologischen Wissenschaften wenig—
stens zeitweilig sich mit ausschließlich phnysikalisch-chemischen Gesichts—
punkten und Methoden behelfen kann; mehr als ein bloßer Behelf kann
es nach dem über diese Methoden Gesagten, die eben die Elementar—
oorgänge nicht zu erfassen vermögen, keinesfalls sein. Aber auch be—
helfsmäßig, zur ersten Orientierung gleichsam, können diese Methoden
nur verwendet werden, wenn sie der Eigenart des Objekts, des „Lebens“
angepaßt sind, wenn sie zur Anatomie und Gewebelehre und den son—
stigen Gebieten der Biologie und ihren Methoden in entsprechender Füh—
lung stehenss). Mögen Spekulationen über das Leben als unfruchtbar
gelten, die Tatsache, daß es sich um Lebensvorgänge handelt, würde
auch der physiologische Chemiker nur zu seinem Schaden übersehen.
Denn die chemischen Vorgänge verlaufen im Organismus, wie sich viel—
fach zeigt, unter Bedingungen, die in der unbelebten Natur nicht vor—
kommen. An der Tatsache des Lebens wird nicht gezweifelt, aber
zweifelsfrei und vollständig anzugeben, welche besondern eigenartigen
des Atomkernes eine besondere Förderung der Erkenntnis der Zelle oder auch
nur ihrer Physik oder Chemie zu erwarten sei.
32) Emil Abderhalden, Lehrbuch der physiologischen Chemie, 4. Aufl. 0 I.,
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33) Selbstverständlich wird diese Forderung auch von Abderhalden aufge—
stellt, vgl. 8S. 4. 6f.
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