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Konkurrenz des religiösen u. des wissenschaftlichen Weltgedankens. 757
giöse Praxis zeigt, daß in der unmittelbaren Zurückführung der Ereig—
nisse auf Gott zwar kein Bruch mit der natürlichen Betrachtung der Dinge,
wohl aber eine bewußte Abkehr von den Mittelgliedern liegt. In Stun—
den des Kampfes ist es die ausgesprochene Absicht des Glaubens, die na—
türlichen Faktoren im Bewußtsein völlig beiseite zu schieben, um allein
Gottes Finger zu sehen; die natürliche Abhängigkeit von der Welt wird
durch den Glauben in eine unmittelbare Abhängigkeit von Gott und sei—
nem Willen verwandelt, und eben darin wird die Erlösung von der Welt
erreicht. Die Eigenart dieses Prozesses ist durch folgende Momente be—
dingt: Das natürliche Geschehen ist für den Frommen ein letztlich undurch—
sichtiges und zufälliges; er geht auf die letzte Notwendigkeit, den Willen
Gottes, zurück. Im Unterschiede von der Idee des Naturzusammenhan—⸗
ges involviert die religiöse Betrachtungsweise eine teleologische Ver knüp⸗
fung, die vom höchsten Gute als oberstem Zwecke der Welt und des Ein—
zelnen ausgeht und insofern überweltlicher Art ist. Dagegen verhält
sich die Erkenntnis der endlichen Zusammenhänge, wie auch diese selbst,
gleichgültig gegen den Lebenszweck des Frommen. Wie ihrem Inhalte
nach, muß Gottes Wirkungsweise auch der Form nach (als raum⸗zeitlose
und bewußte) von der Wirkungsweise der Ursachen im Gebiete des end—
lichen Seins spezifisch verschieden gedacht werden, darf also mit der Ge⸗—
samtheit endlicher Kräfte nie restlos zusammenfallen. Aus dem Ge—
sagten geht erneut hervor, wie unmöglich es wäre, religiöse und wissen—
schaftliche Begriffsbildung aufeinander zu reduzieren und wie verderb—
lich die Entlehnung naturwissenschaftlicher Begriffe in der religiösen
Sphäre wirken muß. Insbesondere gilt das gegenüber den nicht ver—⸗
einzelt gebliebenen Versuchen, das Wirken der göttlichen Allmacht durch
die Naturgesetze vermittelt zu denken. Der Begriff des Naturgesetzes ist
für diesen Zweck noch ungeeigneter als der des Naturzusammenhanges,
weil er eine noch weit einseitigere Abstraktion, eben die Isolierung des
Kausalnexus, darstellt, dem gegenüber die göttliche Ursächlichkeit, wie
gezeigt, etwas ganz Anderes bedeutet: als eine die Dinge selbst in ihrem
Zusammenhange erst setzende kann sie selbstverständlich durch die sekun—
däre Wechselwirkung derselben Dinge nicht bedingt sein, und noch viel
weniger durch die fragmentarische, dazu noch absichtlich von allem Kon—
kreten abstrahierende menschliche Auffassung dieser Wechselwirkung in
Gesetzesformeln.
Gleichwohl soll nicht verkannt werden, daß durch die heutige Na—
turerkenntnis auch die religiöse Natur- und Weltbetrachtung eine eigene
Note erhält. Mag das einzelne Naturgesetz ebenso wie die gegenwär—⸗
tige Gesamtordnung etwas Vergängliches sein, mag es relatip zu Got—⸗