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Das Wunder als notwendige Denkform der Religion. 781
heitsbedürfnis des Geistes dient; er verlangt, daß jedes Ding sich selbst.
zleich bleiben soll (Substanzbegriff), daß gleiche Dinge in gleichen Zu—
sammenhängen stets in gleiches Verhältnis zueinander treten sollen
Rausalgesetz), damit er sie zu erkennen und zu beherrschen vermag.
Dem Streben nach Aufrechterhaltung des Geistes in seiner Selbständigkeit
gegenüber der Natur entsprungen, also letztlich religiöser Natur ist die
Idee der Gesetzmäßigkeit stets mit der Religion verbunden worden; in
der Neuzeit hat sie die Kraft zu ihren letzten Konsequenzen gerade aus
dem Monotheismus gewonnen. Damit ist gegeben, daß der Gedanke des
Kausalzusammenhanges nicht im Widerspruch zu Gottes Allmacht steht,
ja daß geradezu die Gesetzmäßigkeit der Natur einen religiösen Wert be—
sitzt, der nicht gering geschätzt werden darf.
Aber allerdings läßt sich nicht übersehen, daß die Idee der allge—
meinen Gesetzmäßigkeit notwendig einer Ergänzung bedarf; denn sie
macht auch nicht eine einzige konkrete Kausalverbindung als solche ver—
ständlich, weil sie das Individuelle nur vorauszusetzen, nicht aber zu
setzen vermag. Diese Setzung des Individuell-Kealen ist nie Sache des
Derstandes, sondern nur des Willens; so dürfen wir sagen, daß die reine
Verstandesidee der Gesetzmäßigkeit der Ergänzung durch eine dem Wil—
len analoge Kausalität bedarf. Auch die Idee der Willensfreiheit“)
beweist zum mindesten, daß auf dem Gebiete des Willens Probleme neuer
Art gegenüber der Naturauffassung auftreten. Damit ist freilich die
Idee der Gesetzmäßigkeit nicht zerstört, denn auch das Willen—
leben folgt inneren Gesetzen; selbst Sünde und Schuld haben
ihre Gesetze. Wohl aber tritt gegenüber den Willensproblemen deutlich
zutage, daß auch die Idee der Gesetzmäßigkeit nur Anschauungsform ist,
ein unzulängliches Zeichen, das den Vollgehalt des Geistes nicht auszu—
prechen vermag. Der Notwendigkeit stellen wir deshalb zur Seite die
Freiheit. Gesetzmäßigkeit ohne Freiheit würde zu seelenlosem Mechanis-
mus führen, Freiheit ohne Gesetzmäßigkeit zur Willkür ausschlagen.
Sind aber beide gleich unentbehrlich, so läßt sich auch der Wunder—
glaube nicht entbehren als die Denkform, in der wir Gottes freies Wir—
ken zur Darstellung bringen. Die übliche flache Wunderleugnung schä—
digt das religiöse Erlebnis in seiner Tiefe, seiner Paradoxie, seinem Ge—
heimnis und nimmt ihm seine Kraft gerade da, wo der Mensch ihrer
am nötigsten bedarf, wo er über sich selbst hinaus etwas werden soll.
Gesetzmäßigkeit und Empirie haben ihr gutes Recht in der Analyse des
Gewordenen, des Leblosen, aber alles Leben, alles Werden bedarf der
reichen Fülle von Möglichkeiten, der geheimnisvollen Kraft der Freiheit
42) Dꝗl. unten Rap. 10.