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Phnysiol. Voraussetzungen und Folgen religiösen Lebens. 815
zum Teil verständlich machen läßt. Schon LCuther stellt sich einmal die
Frage: „Warum gibt's Gott nicht ungebeten“, weil er alle Not besser weiß
und sieht, denn wir selbst, und er antwortet: „Darum heißt er's freilich
nicht, daß wir ihn mit unserm Beten sollen lehren, was er geben soll, son—
dern darum, daß wir's erkennen und bekennen, was er uns für
Güter gibt und noch viel mehr geben will und kann. Also daß wir durch
unser Gebet mehr uns selbstunterrichten denn ihnss).“
Übertragen wir das in die Sprache der Gegenwart, so ist damit
die Autosuggestion im Gebete anerkannt. Nun besteht die bewußte
und willkürliche Autosuggestion darin, daß man mit denselben Mit—
teln und in denselben Arten wie bei der Fremdsuggestion auf sich
selbst einwirkt, sich etwa energische Befehle gibt oder sich etwas
einzureden versucht; diese Suggestionen pflegen schwächer zu sein
als die Fremdsuggestionen, bilden aber für geistige Schulung, für
Selbstzucht und Selbstvertrauen ein wichtiges, schon stets angewandtes
Mittele). Demgegenüber ist die im Gebete vorliegende Suggestion eine
unbewußte und schon damit enorm gesteigerte. Es kommt hinzu, daß,
wo gebetet wird, die innere Serfahrenheit und Verworrenheit bereits
überwunden ist; denn Beten ist bereits die praktische Anerkennung der
göttlichen Vorsehung in Zuversicht und Demut; schließlich wird im Ver—
laufe des Gebetes das Verlangen nach Einzelheiten zurückgedrängt und
unter dem Gesichtspunkte der ECwigkeit und der Gottesnähe gewürdigt.
Diese Haltung ist freilich auch bei den aufrichtigen Frommen nicht stets
vorhanden, sondern muß im Kampfe mit Verdrossenheit, Sorge, Zweifeln
errungen werden. Aber eben darin besteht die zu lösende Aufgabe des Ge—
betes, durch die Berührung mit Gott das herz zu fester Zuversicht und
aufrichtiger Unterordnung zu entzünden und ihm unter allen Umständen
die freudige Gewißheit des Friedens mit Gott zu verschaffen.
Es ist bei der Art der Entstehung psychischer Krankheiten selbst—
verständlich, daß auch aufrichtige Frömmigkeit ein unfehlbares Präser—
oativ gegen geistige Erkrankung ebensowenig bildet, wie sie gegen kör—
perliche Leiden schützt. Man wird sogar zugestehen müssen, daß heftige
religiöse Krisen ebenso den Anlaß zum Ausbruch einer Geisteskrankheit
bilden können, wie etwa Liebessorgen oder Kriegschok. Indes sind solche
Fälle sehr selten. Wenn bei vielen Formen der Geisteskrankheiten reli—
giöse Idee oft ganz auffällig in den Vordergrund treten, so darf man
nicht etwa auf eine religiöse Krise als Anlaß ihrer Krankheit zurück
o3) Erl. Ausg. op. lat. VII, 744.
24) Vgl. Schmidkunz und Gerster, Psychologie der Suggestion, '92; E. Coué,
Die Selbstbemeisterung durch bewußte Autosuggestion (deutsch von Amann), “25.