Full text: Natur und Gott

Physiol. Voraussetzungen und Folgen religiösen Lebens. 817 
— 
en oͤlß 
Jidsen 
derzy 
·N ehe: 
Alioenß 
ht 
ung 
Fͤsen 
——— 
— 
— 
⸗ 
Megie 
—8 
Ded. 
t dz 
Narrry 
3— 
dp. 
2 
I 
qizbH. 
. M 
—— 
77 
4. 
7 
—* * 
— 
i 
— 
225* 
—** 
4* 
* 7* 
42* 
—W86 
— 
— 
2* v 
—— 
— 
.727 
— 
— —— —— 
7 
— 
— 
328 
— 
— 
* 
—D 
schäftigung mit der Sache zu beruhen pflegen. Aus allem geht hervor, 
daß der Geniale wenigstens mit gewissen Krankheitsformen wie z. B. 
der Manie eine innere Einstellung und überwältigende Produktionskraft, 
zugleich eine Keizbarkeit teilt, die ihn von dem gesunden, mit allen Fasern 
an die Sinnlichkeit gebundenen Alltagsmenschen charakteristisch unter— 
scheidet. 
Wenden wir uns nun dem Problem speziell der religiösen Genialität 
zu, so sind hier der Inspirationsvorgang und der Gegensatz gegen die sin— 
nenfällige Wirklichkeit, mit ihnen aber auch die Art der Phantasietätigkeit 
in eigenartiger Weise gesteigert, bzw. aller sonstigen genialen Ttäigkeit 
gegenüber sehr eigenartig verändert, so daß hier die Frage nach patho— 
logischer Bedingtheit der Funktion erneut hervortritt. Nun gibt es geniale 
religiöse Persönlichkeiten, bei denen eine pathologische Grundlage un— 
streitig vorhanden ist, so Hhesekiel, Paulus, der Quäker Fox's), sowie zahl— 
reiche andre, bei denen solche mit mehr oder minder Wahrscheinlichkeit 
angenommen wird. Andrerseits kann festgestellt werden, daß die religiösen 
Funktionen der prophetischen Persönlichkeit zwar über die Norm hin⸗ 
ausgehen, aber an sich ein krankhaftes Gepräge nicht tragen. Das gilt 
insbesondere von den religiösen Inspirationen, die den im Bereiche der 
Norm sich bewegenden Vorgänge der Fremdsuggestion weithin gleich— 
artig sind. Es gilt ebenso von den prophetischen Visionen und Auditionen. 
zwar begegnen diese dem Mediziner fast ausschließlich als Begleiterschei⸗— 
nungen von Geisteskrankheit, aber an sich hat die Erregung von Gesicht 
und Gehör von zentraler Stelle, statt von den äußern Sinnesorganen 
nichts Befremdliches oder Anormales an sich. Erlebt doch ein jeder im 
Traume diesen Vorgang oft genug; ebenso findet Gleiches in der Hypnose 
auf Suggestion des Hypnotiseurs statt, ohne daß etwas Krankhaftes vor⸗ 
läge. Schließlich sind einzelne, schnell abklingende Visionen von geistig 
hochstehenden Personen bekannt, die einen pathologischen Eindruck in 
keiner Weise machen, wie der aufklärerische Buchhändler Nicolai, der 
Kirchenhistoriker Kark Hasess) u. a. Der Vorgang ist sicher nicht ge— 
heimnisvoller, als wenn Karl Maria v. Weber durch das Bild der Land— 
schaft, durch die er fuhr, zu musikalischer Konzeption angeregt wurdess). 
v 
—— 
— 
4 
35 
*— 7* 
Arx 
97) Vgl. Bertholet zu Hes. 3, 14f. — 2. Kor. 12, 7ff. — George Sorx, Huf— 
zeichnungen u. Briefe 'Os. Vgl. James, D. relig. Erfahrg. übersetzt v. Wobbermin, 
2. Aufl., 14. 
os) über Nicolai vgl. die Biographie C. G. von Göckingks (20) s. 102; hase 
erzählt von seinem Erlebnis in Werke 11, 1, 88. Auch vgl. P. J. Möbius, Das 
Pathologische bei Goethe, '98, s. 119ff. 
80) Nach Hennig, Naturgefühl; Inspiration, 12. 
Titius, Natur und Gott. 
*
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.