bestimmte Weise vom Kolben abgeführt werden muß.
Bei dem Studium des Weges, den die von dem Kolben
abfließende Wärme nimmt, hat es sich gezeigt, daß
durch die Kolbenringpartie ein erheblicher Teil, oft
sogar das Zehnfache, von der Wärmemenge abgeführt
wird, wie durch den Schaft des Kolbens. Die Erklä-
rung für diese auf den ersten Blick erstaunliche Tat-
sache liegt darin, daß die Kolbenringe einmal sehr
eng an die Zylinderwand anliegen und überdies die
Kolbenringe in den Kolbenringnuten sehr gut einge-
paßt sind. Die isolierende Wirkung des Schmierfilmes
der Oele kann sich nicht in dem Maße auswirken,
wie in dem zwischen Kolbenschaft und Zylinder
üblicherweise herrschenden Spiel; denn das Schmieröl]
hat eine um -das rund 500fache geringere Wärme-
leitfähigkeit als Kolbenringwerkstoff (Gußeisen 45—50
kcal’'mh° GC gegenüber 0,11 kcal/mh° C bei Schmieröl).
Dazu kommt noch, daß die Ringpartie, als dem Boden
näherliegend, heißer ist und damit das Temperatur-
gefälle für diesen Teil des Kolbens höher liegt als im
Schaftteil.
3.
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5.
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In den letzten Jahren sind eine Reihe von Unter-
suchungen darüber angestellt worden, in welchem
Umfange die Kolbentemperatur von verschiedenen
motortechnischen Größen beeinflußt wird. Erwähnens-
wert sind hier die Untersuchungen von Wright Baker
und Günther Emele.
Die Messungen von dem Erstgenannten erstrecken sich
auf eine Reihe von luft- und wassergekühlten Motoren
in dem Drehzahlbereich von n — 2000-4000 Umdadreh./min.
1. Es besteht kein Unterschied hinsichtlich der Kol-
bentemperatur zwischen luft- und wassergekühlten
Motoren, sofern die mittlere Temperatur der von den
Kolbenringen bestrichenen Zvlinderwände gleich ist.
2, Die Kolbentemperatur ist für jede Drehzahl verhält-
nisgleich dem mittleren Arbeitsdruck, aber stark be-
einflußt durch den Zündzeitpunkt, jedoch fast unab-
hängig vom Verdichtungsverhältnis und dem Mi-
schungsverhältnis von Luft zu Brennstoff.
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