Full text: Nüral-Leichtguss-Taschenbuch der Aluminiumwerke Nürnberg G.m.b.H.

nuten gegen Ausbrechen gesichert sind. Die Warm- 
härte gibt aber auch einen ungefähren Anhaltspunkt 
darüber ab, ob ein Werkstoff bei elastischen Bean- 
spruchungen zum Einsinken neigt. Dies ist für die 
Kolben mit den modernen Schlitzausführungen sehr 
wichtig, da oftmals die Behauptung aufgestellt wird, 
daß manche Kolbenlegierungen zum Einsinken neigen. 
Die Warmhbärte wird in der Weise festgestellt, daß 
ein Prüfstück aus dem zu untersuchenden Werkstoff auf 
verschiedene Wärmegrade 50, 100, 150° usw. erwärmt 
wird und in diesem Zustande die Brinellhärte ermit- 
telt wird. Die Lasten, die man bei Aluminium-Legie- 
rungen im allgemeinen anwendet, sind: 10D?2 ent- 
sprechend 62,5 kg für eine 2,5-mm-Kugel oder 250 kg 
für eine 5-mm-Kugel. 
3. Die Ausdehnungszahl ist ebenfalls bedeutungsvoll, 
vor allen Dingen dadurch, daß Aluminium-Legierun- 
gen rund eine doppelt so hohe Ausdehnungszahl besit- 
zen als die für den Zylinder zur Verwendung gelan- 
genden Werkstoffe. Durch zweckmäßige Gestaltung 
der Kolbenschaftoberfläche, wie Ovalschleifen, Frei- 
schliff, durch geeignete Ausbildung von Schlitzen, 
schließlich durch das Elnüral- Verfahren hat man 
gelernt, diesem Umstande Rechnung zu tragen, SO daß 
heute der Zweimetall-Kolben durch den Einmetall- 
Kolben immer mehr verdrängt wird. 
4. Durch eine geschickt geleitete Wärmebehandlung 
können den Gußstücken ihre inneren Spannungen ge- 
nommen werden und solche Gefügeumwandlungen vor 
sich gehen. daß der Guß bei steter Beanspruchung 
auf höherer Temperatur als „wachstumsfrei“ zu be- 
zeichnen ist. Zu dieser Eigenschaft der Wachstums- 
freiheit haben wir schon auf den S. 77/79 Stellung ge- 
nommen und weisen nochmals darauf hin. Diese 
Eigenschaft ist im Kolbenbau von ganz großer Be- 
deutung, indem sie das manchmal auftretende Festsit- 
zen oder Fressen der Kolben erklären lassen. Die 
Größe des Wachstums hängt aber, wie ausgedehnte 
Untersuchungen gezeigt haben, wesentlich von der 
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